· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Mundhöhle trotzt Nickel
| Es ist bekannt, dass Nickel bei Hautkontakt häufig entzündliche Reaktionen verursacht. Doch wie ist das intraoral? Hier ist die Schleimhaut gegenüber einer Nickelexposition auffallend tolerant. Der folgende Beitrag beleuchtet Reaktionen der Mundschleimhaut und ihre Ursachen. |
Nickel als Hauptursache von Kontaktallergien
Nickel gilt als das Metall, das am häufigsten Ursache für Kontaktallergien ist [1]. Kommt Nickel mit der Haut in Berührung, führt das zu Rötungen, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen, nässenden Bläschen oder Quaddeln. Im Mund ist das allerdings nicht so, intraorale allergische Reaktionen auf Nickel sind selten. In diesem Zusammenhang stellten Gölz et al. fest [2], dass sich die Fibroblasten hier anders verhalten als die der äußeren Haut. Im Vergleich zu Hautzellen setzen die Zellen der Mundschleimhaut andere Botenstoffe frei, die entzündliche Prozesse ebenso hemmen wie die massive Einwanderung von Immunzellen. Eine besondere Rolle spielen dabei die dendritischen Zellen.
Nickel in der Kinderzahnmedizin in der Regel unbedenklich
Ob Nickel unerwünschte Nebenwirkungen in der Behandlung von Kindern nach sich zieht, ist einer aktuellen Literaturübersicht zu entnehmen [3]. Schließlich ist nachgewiesen, dass Nickel z. B. aus vollkonfektionierten Stahlkronen oder Brackets aus Metall in geringen Raten freigesetzt wird. Dennoch werden allergische Reaktionen nur äußerst selten beschrieben und „nur bei vorheriger Sensibilisierung durch nicht zahnärztliche Maßnahmen (z. B. Schmuck)“. In der Zahnmedizin und Zahntechnik, so der Autor in seinem Fazit, würden keine Nickelverbindungen mit zytotoxischer oder kanzerogener Wirkung eingesetzt.
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