· Fachbeitrag · Trendbericht
Periimplantitis: Diagnose-Kaugummi statt Gentest für sichere Implantate?
| Ein Spezial-Kaugummi könnte künftig dabei helfen, Periimplantitis frühzeitig zu erkennen: Er schmeckt bitter, wenn um das Implantat die Konzentration des Enzyms Matrix-Metalloproteinase 8 (MMP-8) deutlich ansteigt. |
„Mit einem solchen Bitterstoff könnte jeder Patient seine Implantationszone mit geringem Aufwand selbst überwachen“, sagt Professor Dr. Dr. Lorenz Meinel vom Institut für Pharmazie der Universität Würzburg. Erreichen lässt sich das mit einem System aus einer kleinen Peptidkette, die zwischen einer winzigen Kugel und einem Bitterstoff platziert ist. Überschreitet die Enzymkonzentration aufgrund der Komplikation am Implantat im Speichel eine bestimmte Grenze, schneidet das Enzym das Peptid durch und der Bitterstoff wird freigesetzt ‒ der Patient schmeckt diesen und ist gewarnt.
Um das Warnsignal in den Mund zu bringen, verfolgen die Forscher zwei Strategien. Zum einen wollen sie den Spezial-Kaugummi entwickeln. Zum anderen denken sie daran, die Zahnimplantate selbst mit dem System aus Kugel, Peptid und Bitterstoff zu beschichten. Welche der beiden Vorgehensweisen die bessere ist, soll in dem zweijährigen, von der Europäischen Union mit einer Million Euro geförderten Forschungsverbund „STEP ‒ Sensing peri-implant disease“ herausgefunden werden. Die Gesamtprojektleitung hat der Schweizer Zahnimplantate-Hersteller Thommen Medical AG.
Quelle
- Diagnose-Kaugummi für Implantate. Mitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 25. Februar 2014.
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