· Fachbeitrag · Vorsorge
Mundgesundheit: Schwangere sprechen primär mit Gynäkologen
| Eine Studie der Universität Leipzig berichtet von einem verbesserungswürdigen Mundhygiene- und Mundgesundheitsverhalten vieler schwangerer Frauen. Forscher raten, diese mit professionellen Präventionsmaßnahmen während der Schwangerschaft verstärkt zu unterstützen und interdisziplinäre Mundgesundheitskonzepte zu fördern. Die Probanden hatten häufiger vom betreuenden Gynäkologen als von Zahnarzt Informationen zur Mundgesundheit erhalten. |
Auswirkungen der Schwangerschaft können auch die Mundhöhle betreffen. So haben Veränderungen in Stoffwechsel und Hormonsystem sowie ein gewandeltes Lebens- und Ernährungsverhalten häufig Zahnfleisch- und Schleimhautveränderungen zufolge. Dadurch kann auch das Risiko für Komplikationen oder unerwünschte Ereignisse steigen. Auch der Zusammenhang zwischen der Mundgesundheit von Mutter und Kind, v. a. im Hinblick auf Karies, gilt als bestätigt.
In dieser Studie berichteten lediglich 51 % der 853 befragten Schwangeren, regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung zu gehen und 55,8 % bestätigten, neben den Zähnen auch die Zahnzwischenräume zu reinigen. Zahnfleischbluten (45,4 %) und empfindliches Zahnfleisch (35,3 %) waren die häufigsten parodontalen Beschwerden. Um ein mögliches Informationsdefizit auszugleichen, scheinen interdisziplinäre Konzepte wie die Integration der Zahnmedizin in die Schwangerenvorsorge sinnvoll.
Quelle
- Schröter, U et al. Oral hygiene and oral health behavior, periodontal complaints and oral health-related quality of life in pregnant women. BMC Oral Health 2022, 476, doi.org/10.1186/s12903-022-02508-4.