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  • · Fachbeitrag · Zahnerhaltung

    Neue Methoden retten Zähne: Kieferorthopäden extrahieren deutlich weniger

    | Gegenüber den vergangenen Jahrzehnten (Dausch-Neumann 1986, Proffit 1994), als bei 25 bis 37 Prozent der kieferorthopädischen Patienten extrahiert wurde, hat sich die Häufigkeit der Extraktionen mehr als halbiert. Extraktionen werden überwiegend in Standardsituationen (ALD, Klasse-II-Camouflage) eingesetzt. Die Verringerung der Quote geht mit dem Einsatz moderner Behandlungsstrategien (KFO-Implantate, approximale Schmelzreduktion, festsitzende Distalisierungsapparaturen) einher. |

     

    Im Mittel der befragten 690 Kieferorthopäden werden bei 13,9 Prozent aller Patienten Extraktionen durchgeführt. 30 Prozent der Kieferorthopäden lassen „selten“ (<6 Prozent der Patienten), 27 Prozent „wenig“ (6 bis 10 Prozent), 24 Prozent „durchschnittlich“ (11 bis 20 Prozent) und 15 Prozent „häufig“ (>20 Prozent) extrahieren. Als Indikation werden besonders Platzmangel (45 Prozent), Ausgleich bei Aplasien/Hypoplasien (19 Prozent), Karies oder Klasse-II-Verzahnung (je 9 Prozent) angegeben.

     

    Die häufigsten Extraktionen betreffen die Zähne 14/24 (33 Prozent), 34/44 (26 Prozent), 35/45 (13 Prozent), 15/25 (10 Prozent) und die ersten Molaren (5 Prozent). In 83 Prozent finden symmetrische Extraktionen statt. 40 Prozent der Extraktionen betreffen nur den Oberkiefer, 44 Prozent beide Kiefer. Je nach Apparatur geben zwischen 67 und 74 Prozent der Kollegen an, dass weniger Extraktionen notwendig sind, seit in ihrer Praxis ASR, TAD und/oder festsitzende Distalisierungsapparaturen benutzt werden. Praxen, die Retainer oder elastische Bögen benutzen, lassen häufiger extrahieren.

     

    Quelle

    • S Wriedt: Extraktionen in der KFO-Praxis - eine Umfrage zu Häufigkeiten, Lokalisation und Indikation. 85. Jahrestagung der DGKFO, Stuttgart, 26.-29. September 2012
    Quelle: Ausgabe 10 / 2012 | Seite 6 | ID 35669940