28.04.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde
Bakterienangriff - die Odontoblasten schlagen zurück
Eine US-amerikanische Studie enthüllt die Rolle der Odontoblasten und ihre Fähigkeit, ihre eigene Immunantwort auf einen Bakterienangriff zu starten. Odontoblasten sitzen an der Grenze zwischen Dentin und Pulpa. Die zylindrischen, palisadenförmig angeordneten Zellen bilden lebenslänglich Dentin.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Odontoblasten Teil des Immunsystems sind und ihre eigene Immunantwort starten, wenn sie von Bakterien angegriffen werden. Dies zeigt nach Ansicht der Autoren, dass diese Zellen eine entscheidende Waffe im Kampf gegen Zahnerkrankungen sind.
Die Odontoblasten-Zellschicht kann dabei auf eigene Faust die Pulpa schützen: Durch einen Regelkreis von Eiweiß-Botenstoffen wie Zytokinen und Chemokinen bekämpfen Odontoblasten eine bakterielle Infektion - mit Hilfe von antimikrobiellen Peptiden direkt. Die Zellen schütten aber auch auch Chemokine aus, die weiße Blutkörperchen zum Ort der Infektion bringen - aber nur auf die Odontoblasten und nicht in den Rest der Pulpa. Sowohl mikroskopische Untersuchungen als auch Molekularmarker zeigten bei den In-vivo-Untersuchungen, dass viele der untersuchten Zähne mit sehr tiefen Kavitäten (mehr als zwei Drittel des Dentins) mit einfachen Füllungen hätten gerettet werden können. Horst et al. suchen nun auf der Basis ihres Modells der Genexpressionen nach Substanzen, mit denen die Immunantwort der Odontoblasten unterstützt werden kann.
- O V Horst et al.: Caries Induced Cytokine Network in the Odontoblast Layer of Human Teeth. BMC Immunology (2011) 12, 9
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