27.09.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Bisphenol A: Die Debatte erreicht jetzt auch die Zahnmedizin
Die Debatte um den umstrittenen Kunststoff Bisphenol A (Bis-A) erreicht jetzt auch die Zahnmedizin: Wenn auch in Kompositen nur Derivate - vor allem Bis-GMA und Bis-DMA - eingesetzt werden, sind Spuren von Bis-A drei Stunden nach dem Legen einer Füllung im Mund nachweisbar. Das schreiben Wissenschaftler der Harvard University, die toxikologische Daten der vergangenen zehn Jahre unter die Lupe nahmen, um die Verwendung von bisphenolhaltigen Dentalwerkstoffen bei Kindern zu untersuchen.
Bisphenol-A und andere verwandte Moleküle stehen unter anderem im Verdacht, eine hohe embryotoxische teratogene Wirkung über ein breites Konzentrationsspektrum hervorzurufen. Es sind in vitro auch östrogen-ähnliche Effekte bekannt. Speichelenzyme lösen das Bis-A aus Dentalkunststoffen - während der Behandlung und bis etwa vier Stunden danach - auf. Aus vorhandenen Daten können allerdings weder die Quantität noch die genaue Dauer der Bis-A-Exposition aus Kompositen im Speichel bestimmt werden. [1]
Nach dem Verbot der Chemikalie in einigen Ländern wie Kanada und Dänemark und einer Warnung des Umweltbundesamtes über mögliche Gesundheitsschäden fordern Umweltverbände wie der Bund Naturschutz (BUND) ein Verbot der Chemikalie bei Produkten, mit denen Babies und Kleinkinder in Kontakt kommen können.
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