01.03.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Bisphenole in der Zahnheilkunde: Ein vertretbares Risiko?
Bisphenole werden bei der Produktion verschiedenster Kunststoffe des Alltagslebens verarbeitet - unter anderem sind sie auch Bestandteil von Dentalkunststoffen. Werkstoffe wie Bisphenol-A, Bis-GMA, Bis-DMA und andere verwandte Moleküle stehen unter anderem im Verdacht, eine signifikant hohe embryotoxische teratogene Wirkung über ein breites Konzentrationsspektrum hervorzurufen [1]. Besonders bei Versiegelungslacken sind in vitro auch östrogen-ähnliche Effekte bekannt. Eine US-Studie hatte Bisphenole in Verbindung mit Erektionsproblemen und Fertilitätsstörungen bei Kunststoffarbeitern gebracht [2].
Der Regensburger Wissenschaftler Schmalz relativiert diese Meldungen: Die Östrogen-Effekte seien gering. Tierversuche zeigten keine Risiken beim Einsatz von Bis-GMA in Versiegelungslacken. Eigene Studien bei Patienten zeigten nur kurz nach der Applikation einen geringen Östrogen-Effekt im Speichel, der auch mit empfindlichen Labortests nach einer Stunde nicht mehr nachgewiesen werden konnte, so Schmalz. Seiner Meinung nach ist das Risiko durch Bisphenol in der Zahnmedizin nach heutigem Erkenntnisstand akzeptabel [3].
- [1] Embryotoxische teratogene Wirkung: Bis-GMA unter Verdacht. Zahnmedizin Report (2005) 1: 2
http://www.iww.de/index.cfm?pid=1325&pk=110435&fk=55&opv=10573
- [2] Sexprobleme bei Männern - auch durch Dentalkunststoffe? Zahnmedizin Report (2010) 1: 2
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