26.01.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde
CMD: Welche Therapieformen sind nachweislich wirksam?
von Prof. Dr. Jens Christoph Türp, Basel
Beim Umgang mit Patienten, die an orofazialen Schmerzen oder nicht-schmerzhaften kieferfunktionellen Beschwerden leiden, besteht die zahnärztlich-intellektuelle Herausforderung weniger in der Wahl der „richtigen“ Therapie als vielmehr im Stellen der korrekten Diagnose. Wenn die Diagnose stimmt, ist die Behandlung relativ einfach - sofern man sich an publizierte therapeutische Empfehlungen hoher Evidenzstufe hält. Letztere stammen aus methodisch guten systematischen Übersichten und Artikeln, die über Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten Studien berichten.
Vor der Therapieeinleitung ist zunächst zu entscheiden, welche Symptome überhaupt behandlungsbedürftig sind. So besteht in den internationalen Fachgesellschaften heute Konsens, dass Kiefergelenkgeräusche allein keine Behandlung rechtfertigen. Therapiepflichtig sind demgegenüber Schmerzen in Kaumuskulatur und Kiefergelenken sowie eine deutliche Einschränkung der Unterkieferbeweglichkeit (vor allem der Kieferöffnung), wobei diese häufig die Folge bestehender Schmerzen ist (Schonhaltung).
Zweck der Therapie akuter myoarthropathischer Schmerzen ist eine möglichst schnelle Schmerzbeseitigung, um so auch periphere und zentrale Sensibilisierungen - das heißt eine Schmerzchronifizierung - zu verhindern. Ziel der Therapie chronischer myoarthropathischer Schmerzen ist eine Schmerzverringerung und - wenn erforderlich - eine Verbesserung der Kieferfunktion sowie eine Erhöhung des eingeschränkten psychischen Wohlbefindens.
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