01.06.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde
Doppelstudie findet keine Entwicklungsstörungen durch Amalgam
Amalgamfüllungen bei Kindern erhöhen die Quecksilberausscheidung im Urin, was eine systemische Exposition nachweist. Das „US-National Institute of Dental and Craniofacial Research“ hat seit 1996 zwei Studien gefördert, welche die toxische Wirkung bei Kindern untersuchten, bei denen wegen der noch nicht abgeschlossenen Hirnentwicklung am ehesten mit Schäden zu rechnen ist. In diesen Studien – die jetzt publiziert wurden – waren jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder nachzuweisen.
Die Studien im Einzelnen
Eine der zwei Studien wurde in sechs Zentren in Massachusetts durchgeführt. 534 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren mit Karies an zwei oder mehr posterioren Zähnen wurden entweder mit Amalgam- oder Kompositfüllungen versorgt [1]. Die andere Studie wurde in Lissabon durchgeführt [2]. Dort wurden 507 Kinder mit kariösen Läsionen behandelt.
Die Kinder der US-Studie werden seit nunmehr fünf Jahren, die Kinder der portugiesischen Studie seit sieben Jahren nachbeobachtet. Bei den US-Kindern wurden im Durchschnitt 15 Zahnoberflächen restauriert, davon 11,5 mit Amalgam. Bei den portugiesischen Kindern wurden im Mittel 18,7 Läsionen (!) behandelt. Der Zahnstatus war also schlecht und die potenzielle Exposition mit Quecksilber erheblich.
Schlussfolgerung der Autoren
Amalgam ist jedoch nicht die einzige Quelle für eine Quecksilber-Belastung. Dies zeigten die Harnuntersuchungen vor Beginn der Studie. In beiden Studien erhöhte die Amalgamfüllung die Exposition mit Quecksilber. Diese höhere Quecksilberbelastung führte jedoch in keiner der beiden Studien zu schlechteren Ergebnissen in zahlreichen Tests zur kognitiven Entwicklung der Kinder.
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