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  • 01.01.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Einfluss psychischer Faktoren auf das Parodont

    Zwei Studien beleuchten den Einfluss von psychischen Faktoren – hier Depression und Stress – auf das Parodont.  

     

    Saletu et al. erachten eine depressive Stimmung als einen relevanten pathogenen Faktor der Parodontitis. In einer psychometrischen Untersuchung (verschiedene Indizes, erhoben durch Beobachter und Selbstauskünfte) an 40 Patienten fanden sie eine Korrelation zwischen der Schwere der Parodontitis und dem Depressions- bzw. Ängstlichkeitsindex [1].  

     

    Auch die Ergebnisse einer Studie an der Universität Mainz legen den Schluss nahe, dass Stressfaktoren und kritische Lebensereignisse einen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf marginaler Parodontitiden ausüben können. 150 Patienten mit einer aggressiven Parodontitis und 153 parodontal gesunde Kontrollpersonen vergleichbaren Alters sowie Geschlechts wurden zahnärztlich untersucht und mit Hilfe eines speziellen Fragebogens über kritische Lebensereignisse befragt. Der Vergleich zwischen den Patientengruppen zeigte hinsichtlich kritischer Lebensbereiche zum Teil statistisch signifikante Unterschiede [2].  

     

    Praxistipp

    Bei der Bewertung einer aggressiven Parodontitis als vorrangig infektiöse Erkrankung des Zahnhalteapparates sind folglich auch schwierige Umwelt- und Lebensbedingungen sowie psychosoziale Faktoren eines Patienten kritisch zu hinterfragen.  

     

    Bei Therapiekonzepten zur Behandlung aggressiver Parodontal­erkrankungen erscheint es folglich sinnvoll, neben den klassischen Konzepten – wie offene bzw. geschlossene Kürettage und medikamentöse Reduktion der Mikroorganismen – auch psychische und psychosoziale Besonderheiten zu berücksichtigen, um längerfristige Therapieerfolge erzielen zu können.