01.05.2007 | Allgemeine Zahnheilkunde
Fissurenversiegelung: Das verflixte erste halbe Jahr
Bei Versiegelungen von Fissuren und Grübchen wird unabhängig vom Material über erhöhte Verlustraten besonders innerhalb des ersten halben Jahres berichtet. Deshalb muss der Nachkontrolle innerhalb dieses Zeitraumes erhöhte Aufmerksamkeit beigemessen werden, fordern Kühnisch und Hickel.
Bei einem Retentionsverlust sollte eine Nachversiegelung erfolgen, die wie eine primäre Versiegelung durchgeführt wird. Jedoch sollte das verbliebene Versiegelungsmaterial vorab hinsichtlich seiner Retention geprüft werden. Die vollständige Entfernung fest verankerter Versiegeleranteile ist jedoch nicht notwendig.
In Deutschland steht die Fissuren- und Grübchenversiegelung allen 6- bis 17-jährigen als kassenzahnärztliche Behandlung für die bleibenden Molaren zur Verfügung. Diese Indikation ist an allen Zähnen mit kariesanfälligem Fisurenrelief sowie bei Patienten mit erhöhtem Kariesrisiko auch außerhalb dieser Altersgruppe angebracht. Die empfohlenen Arbeitsschritte können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Empfohlene Arbeitsschritte bei der Fissurenversiegelung | |
Zahnreinigung | Rotierendes Bürstchen oder Pulverstrahlreinigung |
Trockenlegung | Trockenlegung (Kofferdam) Relative Trockenlegung bei vierhändigem Arbeiten |
Säurekonditionierung | 60 Sekunden am bleibenden Zahn, 120 Sekunden am Milchzahn (bei nicht präpariertem Schmelz) |
Bevorzugtes Material | Dünnfließende, opake, lichtpolymerisierende Versiegelungsmaterialien |
Lichtpolymerisation | Abhängig vom verwendeten Material und der Polymerisationslampe (in der Regel 20 bis 40 Sekunden) |
Okklusionskontrolle | Entfernung von Materialüberschüssen und -korrektur |
Politur und Fluoridierung | Entfernung der oberflächlichen Sauerstoffinhibitionsschicht und Remineralisation geätzter, aber unversiegelter Schmelzanteile |
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