26.05.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde

Halitosis - die genaue Diagnostik erfordert etwas Übung

Daten aus Kliniken in der ganzen Welt, an denen Halitosis behandelt wird, zeigen, dass die Hauptursache für Mundgeruch bakterieller Zungenbelag ist. Halitosis entsteht vor allem durch die bakterielle Zersetzung von organischem Material. Dabei werden flüchtige Schwefelverbindungen - so genannte „volatile sulphur compounds (VSC)“ - frei, die primär für schlechten Atem verantwortlich sind. Durch Maßnahmen zur Mundhygiene (einschließlich der Zungenreinigung) und die Verwendung von Antiseptika können Patienten dieses Problem in den Griff bekommen.

Wird Geruch festgestellt, muss die Ursache dafür ermittelt werden. Hierzu werden bereits mehrere organoleptische Techniken, bei denen der Geruchssinn des Untersuchers bei der Beurteilung zugrundegelegt wird, und die Verwendung von Sulfidmonitoren empfohlen.

Die organoleptische Skala

Sowohl der Einsatz von Instrumenten als auch organoleptische Maßnahmen setzen jedoch Training und Erfahrung voraus und können daher einen Zahnarzt ohne besondere Ausbildung in der Halitosisdiagnostik überfordern. Aus diesem Grunde empfehlen Seemann et al. für die zahnmedizinische Praxis die Verwendung einer sehr einfachen Skala, die auf dem Prinzip beruht, die Intensität des Mundgeruchs anhand der Distanz zwischen Patient und Studienarzt zu bestimmen.

Für die tägliche Praxis scheint eine Unterteilung in drei Schweregrade ausreichend zu sein. Hierbei richtet man sich nach dem Abstand des Mundes von der Nase des Untersuchers. Wird beim Sprechen des Vokals „A“ im Abstand von einem Meter ein Geruch wahrgenommen, entspricht dies dem Schweregrad 3, bei 30 Zentimetern Schweregrad 2 und bei zehn Zentimetern Schweregrad 1. Vorliegende Daten zeigen, dass die Skala reproduzierbare Ergebnisse ermöglicht und für praktische Zahnärzte zu empfehlen ist [1].