28.06.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Hemisektion - die kostengünstige Alternative zum Implantat
Verglichen mit Implantationen werden Hemisektionen heute eher selten durchgeführt. Dabei kann die Hemisektion durchaus als Alternative für eine vorschnelle Implantation gesehen werden, folgert Frühwirth aus der Nachuntersuchung von hemisezierten Molaren. Ihre Prognose sei vergleichbar mit der von Implantaten, die in derselben Region gesetzt wurden: Seine Studie zeigt eine Zehn-Jahres-Überlebensrate von 80 Prozent bei hemisezierten Zähnen. Durch die bessere Qualität des zahnärztlichen Instrumentariums und der dadurch steigenden Möglichkeiten kann auch die Langzeitprognose von Hemisektionen als steigend angesehen werden.
Da der Eingriff nicht zwingend sterile Bedingungen erfordert, die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation gering ist und seine Durchführung unkompliziert ist, kann die Hemisektion durchaus auch in der allgemeinzahnärztlichen Praxis durchgeführt werden. Für den Erfolg der Behandlung sind mehrere gleichbedeutend ausschlaggebende Voraussetzungen zu erfüllen: Neben der fachgerechten und präzisen Durchführung der Separation sind auch die sorgfältige präoperative Wurzelfüllung, die richtige postoperative prothetische Versorgung sowie die langzeitliche Eigenpflege durch den Patienten entscheidend, um den Zahn möglichst lange zu erhalten.
Praxistipp
Viele Zähne, die früher einer Extraktion bedurften, sind heute zum Teil erhaltbar. Die Hemisektion führt in den meisten Fällen zumindest zu einem Aufschub des Zahnverlustes. Die Möglichkeit einer späteren Implantation bleibt weiterhin gegeben. Gerade Patienten, die sich keinen implantatgetragenen Zahnersatz leisten können, bleibt Zeit, kostenaufwendigere Behandlungsschritte zu überdenken und zu planen. Zu oft werden diese Aspekte nicht ausreichend bedacht und deshalb wird der Erhalt von Zähnen durch Hemisektion nicht in Erwägung gezogen. |
- H Frühwirt: Nachuntersuchung von hemisezierten Molaren im Unterkiefer und Implantaten als mögliche Therapiealternative zum Vergleich. Dissertation an der Universität Graz, 2010
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