27.09.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde / Kinderzahnheilkunde
Pulverstrahler bei der Fissurenbehandlung: vorsichtig anwenden!
Bei korrekter Einhaltung der Anwendungsrichtlinien (siehe dazu den Praxistipp am Ende des Beitrags) ist der Abtrag „suspekten“ Schmelzes durch ein Pulverstrahlgerät geringer als bei der Anwendung von konventionellen rotierenden Instrumenten, die zur Fissurotomie empfohlen werden. Insofern kann das Pulverstrahlgerät AIR-FLOW® PREP K1 MAX zur Fissurenreinigung und bei Schmelzkaries oder oberflächlichen Dentinläsionen zum dezenten Fissureneröffnen vor der Fissurenversiegelung eingesetzt werden. Jedoch sollte die Methode der Pulverstrahltechnik immer vorsichtig angewendet werden, da bei unsachgemäßer Handhabung das Risiko der Überentfernung von gesunder Zahnhartsubstanz besteht.
Die klinisch kontrollierte Studie an der Universität Jena bestätigte, dass sich das Gerät zur Diagnostik und Vorbereitung der Fissurenversiegelung eignet, nicht jedoch zur Entfernung kariösen Dentins bei einer „caries media“ oder einer „caries profunda“. In diesen Fällen ist eine Kavitätenpräparation mit rotierenden Instrumenten nötig. Dies steht im teilweisen Widerspruch zu den Herstellerangaben, nach denen das Pulverstrahlgerät auch zur Kariesexkavation verwendet werden kann. Allerdings können mit einem abrasiven Pulverstrahl kleine kariöse Defekte, etwa auf den Schmelz begrenzt, entfernt werden. Dies wurde auch in der vorliegenden Studie bestätigt.
Dass 95 Prozent der Studienteilnehmer die Behandlung mit dem Pulverstrahlgerät AIR-FLOW® PREP K1 MAX entweder mit gut (57 Prozent) oder sehr gut (38 Prozent) beurteilten, spricht für eine hohe Akzeptanz nahezu aller Probanden bei und nach Anwendung der Pulverstrahltechnik. Die Ergebnisse spiegeln in etwa wider, was Burrow et al. bereits 2001 in ihrer Untersuchung mit einem Vorgängermodell zeigten: Kinder und Jugendliche akzeptierten die Behandlung per Pulverstrahltechnik zu 98 Prozent.
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