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  • 28.04.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Kunststofffüllung reparieren oder versiegeln - alles besser als ersetzen

    Die Methode der Füllungsreparatur bzw. die Reparaturfüllung war und ist umstritten, sie wurde lange Zeit nicht einmal als diskussionswürdig erachtet. Ausdrücken wie „patchwork dentistry“ zeigen, dass die Reparatur einer Kunststofffüllung als geringwertig eingeschätzt wird.  

     

    Nun aber zeigen langfristige klinische Daten, dass die Reparatur oder das Versiegeln eine sinnvolle Alternative zur Erneuerung der gesamten Füllung ist, die zu weiterem unvermeidbaren Verlust von Zahnhartsubstanz führen würde.  

     

    In einer siebenjährigen prospektiven Studie verglichen Gordan et al. die Lebensdauer von defekten Füllungen - entweder unbehandelt oder behandelt (repariert, versiegelt, nachpoliert oder total ersetzt). Auch wurden die Gründe für die Reparatur erhoben. Dies waren vor allem Randverfärbungen (60,2 Prozent), Randspalt (20,5 Prozent) und deutliche Verfärbung (19,3 Prozent). Füllungen, deren Ränder repariert und nachpoliert oder deren Ränder versiegelt wurden, zeigten nach sieben Jahren 100 Prozent Überlebensrate, während 21 Prozent der neu gelegten Füllungen genauso klinische Versager waren wie 23 Prozent der nicht reparierten Füllungen. [1]  

     

    Praxistipp

    Kompositfüllungen mit Defekten im Komposit ohne Zahnhartsubstanz-Beteiligung können prinzipiell repariert werden.  

     

    Als Präparationsmaßnahme sollte mindestens parallel, besser noch unter sich gehend gearbeitet werden.  

    Günstige Vorbehandlungen für gealtertes, in der Kavität verbleibendes Komposit sind die Präparation mit grobem Diamantschleifer, Anrauen mit Siliziumkarbidsteinchen oder Vorbehandeln mit dem intraoralen CoJet®-System.  

     

    Die Präparation eines einfachen Kastens ist der Präparation mit zusätzlicher okklusaler Retention vorzuziehen. Die Retention innerhalb der Kavität hatte in keinem Fall einen Einfluss auf die Haltbarkeit der Reparatur.[2 ]  

    • [1] V V Gordan et al.: A long-term evaluation of alternative treatments to replacement of resin-based composite restorations: Results of a seven-year study. J Am Dent Assoc (2009) 140: 1476-1484
    • [2] R Frankenberger et al.: Effect of preparation mode on class II resin composite repair. J Oral Rehabil (2003) 30:559-564