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  • 02.03.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Mehr zahnmedizinisches Wissen für die Behindertenpflege

    Der Erhalt der Mundgesundheit durch zahnmedizinische Prophylaxemaßnahmen ist eine wichtige Aufgabe für Menschen mit Behinderungen. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung zeigen diese Patienten einen schlechteren Mundgesundheitszustand.  

     

    Die regelmäßigen Mundhygienemaßnahmen sind für Menschen mit Behinderungen in Abhängigkeit vom Schweregrad ihrer Beeinträchtigung nicht ohne fachkundige Unterstützung möglich. Gerade in Wohneinrichtungen ist die nachhaltige Motivierung der Betreuer zu einer adäquaten Mundpflege ihrer Bewohner eine wesentliche Voraussetzung. Allerdings werden in den entsprechenden Ausbildungsgängen nicht obligat das erforderliche Fachwissen und spezifische Fähigkeiten vermittelt. Mit einem kostengünstigen und umfassenden Gruppenprophylaxeprogramm der Berliner Charité und der Freien Universität Berlin konnten sowohl das Mundgesundheitsverhalten als auch die Einstellung der Betreuer verbessert werden.  

    Die Pilotphase wurde in 56 Wohneinrichtungen mit 940 Bewohnern und 345 Betreuern durchgeführt. Zur Evaluation füllten die Betreuer zu drei Messzeitpunkten Fragebögen zu ihrem Verhalten, Einstellung und Wissen aus. Während des Pilotprojekts stieg die durchschnittliche Zahnputzdauer um 50 Prozent an. 21 Prozent der Betreuer wechselten von der Zahnpflege vor dem Frühstück zur Zahnpflege danach. Auch das subjektiv eingeschätzte Wissen und Fähigkeiten zur Durchführung von Mundhygiene stiegen ebenso wie konkretere Planungen zur Durchführung der Zahnpflege an.  

     

    I Kaschke, B Schüz, K-R Jahn: Ergebnisse des zahnmedizinischen Pilotprojekts zur Gruppenprophylaxe für erwachsene Menschen mit Behinderungen in Berliner Wohneinrichtungen; 14. Kongress Armut und Gesundheit, Berlin, 5. bis 6. Dezember 2008