25.03.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde
Parodontalerkrankungen im Kindheitsalter sind oft „tragisch“
von Prof. Dr. James Deschner, Universität Bonn
Parodontalerkrankungen im Kindheitsalter werden oft übersehen. Das Bedauerliche ist: Man vermutet sie nicht, und sie sind oft tragisch. Sie sind aber keineswegs nur eine Erkrankung bei Erwachsenen. Parodontaler Knochen- und Attachmentverlust kann bereits im Milchgebiss sowie im bleibenden Gebiss von Jugendlichen auftreten und zu frühzeitigem Zahnausfall führen. Ursache sind oft aggressive Parodontitiden.
Hier ist insbesondere die lokalisierte aggressive Parodontitis zu nennen, die vor allem die Inzisivi sowie erste Molaren der ansonsten systemisch gesunden Jugendlichen befällt. Aber auch SystemErkrankungen - wie zum Beispiel Typ 1-Diabetes sowie Down- und Papillon-Lefèvre-Syndrom - können die Entstehung und Progression von parodontalen Erkrankungen fördern.
Auch bestimmte Zahnentwicklungsanomalien können die lokalisierte Zerstörung des Parodontiums begünstigen. Dazu gehört zum Beispiel die palatinale radikuläre Furche, die vor allem die Oberkiefer-Schneidezähne betrifft.
Praxistipp
Auch bei Kindern und Jugendlichen ist es erforderlich, mittels einer Parodontalsonde in regelmäßigen Abständen auf das Vorliegen von Knochen- und Attachmentverlust - vor allem an den Schneidezähnen und ersten Molaren - zu screenen, selbst wenn keine Beläge und gingivalen Blutungen auffallen. |
- Information des Verbandes der Zahnärztinnen/Dentista Club, 11. März 2010
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