21.11.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde
Prophylaxekonzepte und Lifestyle: Was hat sich verändert?
Neben den positiven Befunden zum allgemeinen Kariesrückgang werden in den letzten 15 Jahren vermehrt chemisch/mechanisch bedingte Verluste von Schmelz- und Dentinarealen beobachtet. Durch die Veränderungen von Konsumverhalten und Ernährungsgewohnheiten finden sich insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen gehäuft erosive Zahnschäden.
Die Ursachen der jüngst vermehrt beobachteten erosiven Zahnschädigungen sind vielfältig; meist sind erhöhter Konsum säurehaltiger Getränke („soft drinks“), Veränderungen der Essgewohnheiten oder auch Essstörungen dafür verantwortlich.
Da Milchzähne eine deutlich geringere Mineraldichte aufweisen als Zähne der zweiten Dentition, zeigen diese nach entsprechender Säureexposition (zum Beispiel durch Getränkekonsum) erhöhte Substanzverluste, wie in zahlreichen Untersuchungen und eigenen In-vitro-Studien belegt werden konnte. Durch die modernen Ernährungsgewohnheiten haben die Prozentzahlen übergewichtiger und adipöser Jugendlicher deutlich zugelegt, was bei dieser Personengruppe wiederum zu einer Zunahme der Karieshäufigkeit führen kann.
Praxistipp
Die Prophylaxeempfehlungen und Therapiemaßnahmen müssen aufgrund des veränderter „Lifestyle“ vermehrt defektorientiert durchgeführt werden; die Konzepte reichen von der Ernährungsberatung, dem Konsumverhalten, den speziellen Mundhygiene-maßnahmen (Bürsttechnik, Auswahl der Hilfsmittel), lokalen Touchierungsmaßnahmen (CHX), diversen Fluoridierungsmöglichkeiten bis hin zu frühzeitigen wenig invasiven Füllungstechniken sowie defektorientierten Restaurationstherapien. |
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