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  • 26.01.2011 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Rote-Hand-Brief: Kiefernekrosen bei Avastin® und Bisphosphonaten

    In einem Rote-Hand-Brief hat die Roche Pharma AG wichtige neue Sicherheitsinformationen zur Anwendung von Avastin® (Bevacizumab) herausgegeben. Darin heißt es: „Es ist möglich, dass die Behandlung von Avastin einen zusätzlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Kiefernekrosen darstellt. Dies sollte insbesondere bei einer gleichzeitigen oder aufeinander folgenden Anwendung von Avastin mit Bisphosphonaten berücksichtigt werden. (...) Bei Patienten, die intravenös Bisphosphonate erhalten oder erhalten haben, sollten invasive zahnärztliche Eingriffe nach Möglichkeit vermieden werden.“ [1]  

     

    Als problematisch stellte sich heraus, dass die bisphosphonat-assoziierten Kiefernekrosen (BP-ONJ) sehr resistent gegenüber bisher etablierten Therapiemaßnahmen wie offene Wundbehandlung, desinfizierende Spülungen, Antibiose oder kleinere Wundanfrischungen sind und auf diese Weise weniger als die Hälfte der betroffenen Areale langfristig ausheilen. Die BP-ONJ sind stetig progredient und können mit zunehmender Größe dramatische Komplikationen wie Logenabszesse oder Frakturen entwickeln.  

     

    Neben der Prophylaxe und Früherkennung der BP-ONJ spielt die zahnärztliche Behandlung auch in der dentalen Rehabilitation und der Rezidivprophylaxe eine zentrale Rolle. Dabei ist es entscheidend, den oft schwer geplagten Patienten einen passenden Zahnersatz zu ermöglichen und gleichzeitig Schleimhautläsionen sowie Druckstellen zu vermeiden. [2]  

     

    • [1] Rote-Hand-Brief „Avastin - Bevacizumab“ vom 30. November 2010
    • [2] M Heufelder: Therapie und Rehabilitation von Bisphosphonatnekrosen. Deutscher Zahnärztetag 2010, Frankfurt/Main, 12. November 2010