01.03.2005 | Allgemeine Zahnheilkunde
Vollkeramik als Routinetherapie?
Das Behandlungskonzept, Zahndefekte mit vollkeramischen Restaurationen zu therapieren und auch Zahnlücken zu schließen, wird von Zahnärzten und Patienten stärker in Anspruch genommen.
Dieser Trend spiegelt sich auch in den Aktivitäten der Industrie wider, die in den vergangenen Jahren neue Vollkeramiksysteme bereitstellte und damit zur Ausweitung des Indikationsspektrums beigetragen hat. Das vielfältige Angebot erfordert jedoch Kenntnisse der spezifischen Werkstoffeigenschaften und Verarbeitungsvorgaben, um kalkulierbare Ergebnisse hinsichtlich der Ästhetik und der Endfestigkeit zu erzielen.
Die hohe Lebensdauer und die Ästhetik von keramischen Inlays und Inserts führen inzwischen zu einer breiten Anwendung in der zahnärztlichen Praxis. Bei Kronen- und Brückenversorgungen ist der Anteil vollkeramischer Restaurationen noch verhältnismäßig gering. In den USA liegt er bereits bei 25 Prozent. Die Ursache liegt darin, dass die Kostendifferenz zwischen metallkeramischen und vollkeramischen Restaurationen für den meist privatzahlenden US-Patienten kleiner ist als für gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland. Zudem enthält der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung nur metallkeramische Restaurationen; vollkeramische Arbeiten müssen vom Patienten selbst getragen werden. Ob vollkeramische Kronen- und Brückenversorgungen das Potenzial für eine Routinetherapie aufweisen, hängt nach Auffassung der Autoren von folgenden Voraussetzungen ab:
- Die Herstellungskosten bzw. der Abgabepreis vollkeramischer Restaurationen an den Patienten müssen gleich oder niedriger sein als für metallkeramische Restaurationen.
- Die zahnärztlichen Anforderungen an die Pfeilerpräparation dürfen nicht höher sein als für gegossene Restaurationen bzw. deren Gerüste.
- Die klinische Langzeitbewährung von vollkeramischen Einzelkronen und dreigliedrigen Brücken darf jener von metallkeramischen Arbeiten nicht nachstehen.
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