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  • 01.04.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Was haben Zahnärzte mit einem Krankenhauskeim zu tun?

    Unter Umständen wird aus dem harmlosen Darmbakterium Clostridium difficile ein gefährlicher Erreger: Nach einer Behandlung mit Antibiotika kann Clostridium difficile als resistenter Keim im Darm zurückbleiben. Dieses Bakterium wurde inzwischen zum wichtigsten Erreger der Antibiotika-assoziierten Durchfallerkrankung – ein großes Problem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.  

     

    Blossom et al. beschreibt einen Fall schwerer Resistenz nach einer zahnärztlichen Behandlung: So entwickelten sich bei einer 48-jährigen Patientin nach Antibiotika-Gabe im Rahmen einer Endo-Behandlung mittelschwere Durchfälle. Metronidazol-Gabe konnte die Clostridium-difficile-Infektion schließlich eindämmen. In einem anderen Fall allerdings verstarb eine Patientin.  

     

    Praxistipp

    Da die Antibiotika-Gabe ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Resistenzen ist, rufen die Autoren die Zahnärzte hier zur Zurückhaltung auf.  

     

    Da Clostridium difficile als fakultativer Anaerobier auch außerhalb des Körpers bis zu einer Woche überleben kann, besteht die Gefahr der Infektion durch Sporen in der Umwelt. Hauptübertragungsweg ist der direkte und indirekte Kontakt über Hände oder kontaminierte Gegenstände – achten Sie daher auf eine sachgerechte Handhygiene!  

     

    D B Blossom, F MT Lewis, L C McDonald: The Changing Spectrum of Clostridium Difficile-Associated Disease Implications for Dentistry; J Am Dent Assoc 2008, 139: 42-47