22.10.2009 | Allgemeine Zahnheilkunde
Wenn der Kloß im Hals steckt: Die Psychosomatik des Globusgefühls
von Dr. med. Birgit Pascher, München
Beim Globus-Syndrom handelt es sich um ein subjektives Beeinträchtigungs- und Engegefühl im Rachen. Patienten klagen über ein Kloßgefühl und meinen, etwas herunterschlucken zu müssen, was sich im Rachen verfangen habe. Es wird auch häufig über Verschleimung geklagt. Wenn ein Reflux, eine Dysphagie und andere Motilitätsstörungen des Ösophagus als Ursache des Beschwerdebildes ausgeschlossen sind, besteht Verdacht auf eine psychosomatische Störung. Bei dem Globusgefühl handelt es sich nach der ICD-10 F 45.8 um eine somatoforme Störung.
Die Patienten befinden sich in einem Teufelskreis. Nach einer zunächst wahrgenommenen Irritation wenden sie ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Symptome - vor allem dann, wenn nach ausführlichen HNO-ärztlichen Untersuchungen kein organischer Befund festgestellt werden kann. Sie versuchen, durch Räuspern und Schluckzwang die Beschwerden zu lindern. Dies führt zu verstärkter Selbstbeobachtung, welche die Symptomatik weiter verstärkt. Es findet eine Bewertung statt in dem Sinne: „Es muss sich um eine unerkannte schlimme Erkrankung handeln, da der Arzt ja nichts findet“.
Viele Patienten wandern von Arzt zu Arzt und lassen sich immer wieder wegen der Symptome untersuchen. Ein wichtiger Faktor zur Durchbrechung dieses Teufelskreises ist ein körpertherapeutischer Ansatz mit Verfahren aus der Stimmtherapie. Wichtig ist auch das Erlernen eines Entspannungsverfahrens wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga.
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