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  • 02.10.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde/Kinderzahnheilkunde

    Nicht nur wegen Nuckelflaschen: Die Karies ist wieder auf dem Vormarsch

    Im Zeitraum von 1977 bis 1998 wurden bei Vorschulkindern in Hamburg wiederholte epidemiologische Feldstudien zum Kariesbefall durchgeführt. Sie zeigten eine konstante Kariesabnahme. Ein Vergleich von Befunden aus dem Jahr 2006 mit den Daten, die aus der Analyse von 1998 stammen, zeigt, dass diese Kariesabnahme in Hamburg inzwischen zum Stillstand gekommen ist. Beim initialen Kariesbefall hat sich die Situation sogar inzwischen umgekehrt. Diese Entwicklung geht mit einer deutlichen Karies-Polarisierung einher. Steegmann et al. fordern, die zahnmedizinische Versorgung bei Kindern bereits vor dem dritten Lebensjahr zu beginnen.  

     

    72,7 Prozent der untersuchten Kinder hatten bislang keinerlei Karies im Dentin. Die verbleibenden Kinder wiesen einen durchschnittlichen dmft-Wert von 4,2 ± 3,4 auf. Dreijährige mit Kariesbefall (15,8 Prozent) hatten durchschnittlich 3,4 ± 2,5 dmft-Zähne.  

    Das Auftreten von Kariesbefall war eng mit dem sozioökonomischen Status der Familie der teilnehmenden Kinder verbunden: Der dmft-Wert lag zwischen 0,3 bei Kindern höherer Einkommensschichten und 1,8 bei Kindern aus Familien mit niedrigem Einkommen.  

     

    Während bei Berücksichtigung aller teilnehmenden Kinder 9,6 Prozent der Kinder Milchzahnkaries aufgrund von häufigem Fläschchentrinken (Nursing-Bottle-Syndrom) aufwiesen, lag der Anteil von Kindern mit dieser Problematik aus Familien mit niedrigem Einkommen hingegen bei 13,6 Prozent.