01.04.2005 | Bildgebende Verfahren

Nach Zahntrauma: Laser-Doppler ersetzt nicht radiologische und klinische Tests

Die Information aus der Laser-Doppler-Messmethode (Laser Doppler Flowmetry = LDF) nach Zahntrauma ist für die Behandlungsplanung von zusätzlicher Bedeutung. Da die klinischen Untersuchungen oft unzureichende Informationen geben, stellt die LDF ein ergänzendes Diagnoseinstrument dar. Sie ersetzt aber nicht radiologische und klinische Tests. Über einen Zeitraum von 20 Monaten wurden an der Universität Bern bei 27 Patienten mit 69 traumatisierten Oberkieferfrontzähnen bzw. 38 Kontrollzähnen Veränderungen bezüglich Sensibilität und Vitalität anhand des konventionellen CO₂-Tests und mit der Laser-Doppler-Messmethode ermittelt.  

Die LDF-Ergebnisse wurden mit dem CO₂-Test sowie weiteren klinischen und radiologischen Befunden verglichen. Bei 47,8 Prozent der Traumazähne und 55,3 Prozent der Kontrollzähne stimmten alle LDF-Messungen mit dem CO₂-Test, dem klinischen und radiologischen Befund überein. Bei den mit dem CO₂-Test nicht übereinstimmenden LDF-Messungen stimmten die LDF-Messungen bei 31,9 Prozent der Traumazähne und bei 7,9 Prozent der Kontrollzähne hingegen mit dem klinischen und dem radiologischen Befund überein.  

Praxistipp

Die Laser-Doppler-Messmethode (Laser Doppler Flowmetry = LDF) dient der kontinuierlichen Aufzeichnung der mikrovaskulären Gewebedurchblutung. Es handelt sich dabei um eine nichtinvasive, elektro-optische Messmethode: Ein Infrarotstrahl (monochromes Licht, Wellenlänge 780 nm) wird von einem Laser ausgesandt. Die Photonen des Laserlichts treffen auf sich bewegende Blutzellen und werden in ihrer Frequenz entsprechend dem Doppler-Prinzip verändert. Größe und Frequenz der Streuung des veränderten Lichts entsprechen der Zahl und der Geschwindigkeit der sich bewegenden Blutzellen.  

C Winzap-Kälin, V Chappuis, T v. Arx: Laser-Doppler-Technik zur Vitalitätsprüfung traumatisierter bleibender Oberkieferfrontzähne; Schweiz Monatsschr Zahnmed 2005; 115: 12-17