01.12.2005 | Endodontie
Medikamentöse Desinfektion des Endodonts
Das Ziel einer medikamentösen Einlage besteht darin, die Menge der Bakterien und ihrer Toxine im Endodont zu reduzieren, da dies mit der Wurzelkanalaufbereitung und -spülung allein nicht möglich ist. Im Allgemeinen wird eine ein- bis zweiwöchige Einlage mit einer Kalziumhydroxidpaste empfohlen, denn dieses Medikament weist eine gute Effektivität gegen die meisten endodontisch relevanten Keime auf.
Bei therapieresistenten apikalen Parodontitiden und in Revisionsfällen sollte Chlorhexidin-Gel verwendet werden, um Problemkeime wie zum Beispiel Enterokokken, Hefen und Pilze zu eliminieren, da diese Mikroorganismen gegen Kalziumhydroxid weitgehend resistent sind.
Nach Meinung der Autoren ist die Anwendung chlorphenolhaltiger Präparate auf Grund der Zytotoxizität und der nur kurzzeitigen antibakteriellen Wirksamkeit nicht mehr zeitgemäß.
Kombinationspräparate mit einem Kortikosteroid- und einem Antibiotikaanteil sollten lediglich in Ausnahmefällen bei starken Beschwerden eingesetzt werden, weil die keimreduzierende Wirkung fraglich ist und die Immunsuppression die periapikale Heilung möglicherweise eher beeinträchtigt.
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses ZR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 14,80 € / Monat
Tagespass
einmalig 10 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig