26.05.2011 | Endodontie
Orthograde Revision: Bei Misserfolg nach WSR eine weitere Therapiealternative
Bei der Wurzelspitzenresektion ist die retrograde Präparation und Füllung des Wurzelkanals eine conditio sine qua non. Jedoch sollte, wenn möglich, immer der orthograden Revision der Vorzug vor der Wurzelspitzenresektion gegeben werden, empfiehlt Appel. Durch die weiterhin bestehende Möglichkeit einer WSR wird dem Patienten die höchste Erfolgsrate ermöglicht. Bei persistierender apikaler Parodontitis nach Wurzelspitzenresektion ist die orthograde Revision eine wichtige Möglichkeit für den Zahnerhalt.
Wurzelspitzenresektionen werden häufig ohne eine retrograde Präparation und Füllung des Wurzelkanals durchgeführt, dies sogar an offensichtlich insuffizient wurzelkanalgefüllten Zähnen. Auf Basis aktueller Daten ist die Erfolgsquote moderner, mikrochirurgisch durchgeführter Wurzelspitzenresektionen mit entsprechend retrograder Versorgung des Zahns deutlich höher als die traditioneller Verfahren. Die orthograde Revision ist die ursachengerechtere und minimalinvasivere Therapie. Im Bedarfsfall kann anschließend immer noch eine Wurzelspitzenresektion erfolgen. So werden die statistisch höchsten Erfolgsraten erzielt. Eine orthograde Revision kann auch nach einer erfolglosen Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden. Die Vorgehensweise ist jedoch aufwendig und schwierig, warnt Appel.
Praxistipp
War in der Vergangenheit die Wurzelspitzenresektion mehr oder weniger die letzte Option für den Zahnerhalt nach misslungener orthograder Behandlung, kann unter Ausnutzung aktueller Möglichkeiten die orthograde Revision bei Misserfolg nach WSR eine weitere Therapiealternative sein, einen natürlichen Zahn zu erhalten. |
- C Appel: Orthograde Revision bei persistierender periapikaler Parodontitis nach Wurzelspitzenresektion. Dtsch Zahnärztl Z (2011) 66: 196-211