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  • 26.05.2008 | Endodontie

    Zwei Millimeter Restdentin nach Resektion: Unrealistische Empfehlungen

    v. Arx et al. empfahlen bei der Wurzelspitzenresektion auf Grund der Wurzelanatomie eine Resektion der Wurzelspitze um 3 mm und die Präparation einer 3 mm tiefen retrograden Kavität. Eine weitere Forderung ist, dass eine Wanddentinstärke von mindestens 2 mm um die Kavität herum erhalten bleiben soll. Doch Empfehlungen, 2 mm Restdentin um eine retrograde Wurzelspitzenkavität zu belassen, müssen als unrealistisch betrachtet werden, folgern Roy et al.  

     

    Das Ziel der vorliegenden Studie war es, festzustellen, ob es möglich ist, 2 mm Wanddentin um eine retrograde Kavität in mittleren Oberkieferschneidezähnen und Eckzähnen zu erhalten. Es wurden jeweils dreißig mittlere Oberkieferschneidezähne und Eckzähne wurzelgefüllt. Die Wurzelspitzen der Zähne wurden um 3 mm reseziert und substanzschonende retrograde Kavitäten mit Ultraschall- instrumenten präpariert.  

     

    Zähne, die keine Wanddentinstärke von 2 mm aufwiesen, wurden in bis zu drei Schritten um jeweils einen weiteren Millimeter gekürzt. Keiner der mittleren Schneidezähne wies eine Wanddentinstärke von 2 mm nach einer Kürzung um 3 mm auf – und keiner der Eckzähne wies eine Wanddentinstärke von 2 mm nach einer Resektion von bis zu 6 mm auf.  

     

    Praxistipp

    Mittlere Oberkieferfrontzähne und Eckzähne haben relativ große Wurzeln und wenig anatomische Variationen in den apikalen Wurzeldritteln. Sie bieten somit die besten Voraussetzungen, um 2 mm Wanddentinstärke um eine Wurzelspitzenkavität erhalten zu können. Die geforderte Wanddentinstärke konnte dennoch bei keiner Resektion um 3 mm erhalten werden.  

     

    Auch eine weitere Kürzung der Wurzeln um bis zu insgesamt 6 mm führte nicht immer zum Erfolg, wobei hier auch beachtet werden muss, dass sich das Kronen-Wurzelverhältnis bei großzügiger Resektion ungünstig verändert. Unabhängig von den Ergebnissen sollte die Präparation der Kavitäten so substanzschonend wie möglich durchgeführt werden – was mit den heute verfügbaren Ultraschallinstrumenten im Vergleich zu konventionellen Bohrern einfacher und kontrollierter durchführbar ist.