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  • 01.11.2007 | Kieferorthopädie

    Selbstligierende Brackets: Werbung versus Wirklichkeit

    In der Werbung wird häufig behauptet, selbstligierende Brackets hätten ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. Ihnen wird zudem nachgesagt, sie seien einfach zu handhaben und für Patienten ihrer Form wegen komfortabel. Bourauel et al. ziehen andere Schlüsse aus ihrer Studie: Auch wenn selbstligierende Brackets erheblich einfacher zu handhaben sind, bieten sie keine eindeutigen biomechanischen Vorteile.  

     

    Oftmals werden selbstligierende Brackets auch als „Zero-Friction-Brackets“ bezeichnet. Zudem soll durch ihren Verschlussmechanismus die Bewegung eines Zahnes entlang einem Bogen kontrollierter gewährleistet sein. Es wurden das Friktionsverhalten und die Nivellierungseffektivität von neun selbstligierenden Brackets simuliert und mit zwei konventionellen Brackets verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Friktionseigenschaften überwiegend durch das Bogenmaterial beeinflusst werden. TMA-Bögen erzeugten in allen Brackettypen die höchsten Friktionsverluste. Konventionelle Brackets mit einer um 180° gelockerten Stahlligatur erzielten mit etwa 25 Prozent ähnlich geringe Friktionsverluste wie passiv selbstligierende Brackets. Aktiv selbstligierende Brackets – besonders Speed-Brackets – erzeugten deutlich höhere Friktionswerte. Bei der Nivellierung zeigte sich ebenfalls, dass das Bogenmaterial entscheidend ist.  

     

    C Bourauel, N Höse, L Keilig, S Reimann, A Rahimi, A Jäger: Friktionsverhalten und Nivellierungseffektivität selbstligierender Bracketsysteme; Kieferorthopädie(2007) 21: 169-179 

    Quelle: Ausgabe 11 / 2007 | Seite 14 | ID 114302