01.08.2007 | Kinderzahnheilkunde
Konventionelle Behandlung der frühkindlichen Karies
Definitionsgemäß ist der Patient mit frühkindlicher Karies (Early Childhood Caries, ECC) jünger als sechs Jahre – gemeint sind hier aber sicher eher Kinder unter drei Jahren. Der Patient mit ECC weist im Vergleich zum älteren Patienten – der an einer gewöhnlichen Milchzahnkaries leidet – diverse Besonderheiten auf. So ist sicher rein altersabhängig mit geringerer Kooperation seitens des Patienten zu rechnen. Das Risiko, dass der restaurierte Zahn an Sekundärkaries erkrankt, ist erhöht. Auch tritt die Karies an anderer Stelle und in anderer Größe auf als beim älteren Patienten, der an gewöhnlicher Milchzahnkaries leidet. Zudem muss die Restauration beim Kleinkind bis zum Ausfallen der Milchzähne dauern.
Die möglichen Behandlungsmethoden reichen von gar keiner Behandlung über kariesaufhaltende Maßnahmen sowie symptomatischer Schmerzbehandlung und Notfallbehandlung bis zur Füllung oder gar Extraktion des erkrankten Zahns. Den Behandlungsentscheid beeinflussende Faktoren sind sicher das Alter und damit verbunden die Kooperation des Patienten, frühere Behandlungen und deren Erfolge, Kariesrisikobestimmungen, Kariesaktivität sowie Lokalisation und Größe der Defekte. Aber auch sozioökonomische Faktoren und medizinischer Status spielen bei der Entscheidungsfindung – welches für diesen Patienten die Methode seiner Wahl ist – eine wichtige Rolle.
Die Versorgung von Milchschneidezähnen
Obere Milchschneidezähne werden am besten mit zahnfarbenen Komposits oder Kompomeren versorgt, die aber sehr technik- sensitiv sind. Glasionomerzemente haben eine beschränkte Indikation und sollten nur verwendet werden, wenn die Karies mit Handinstrumenten entfernt wurde [ART Technik]. Sie bieten aber den Vorteil, dass sie ohne Konditionierung des Zahns relativ gut haften. Eine weitverbreitete Methode ist auch, die Läsion auszuschleifen, um sie einer täglichen Mundhygiene zugänglich zu machen. Dies sollte aber mit einem Fluoridierungsprogramm zu Hause kombiniert werden.
Ist die Krone der Milchfrontzähne zu stark zerstört, ist eine endodontische Behandlung notwendig. Handelt es sich um einen Hochrisikopatienten bezüglich Karies oder fehlt die Kooperation, um eine adhäsive Füllungstechnik anzuwenden, ist die Versorgung des Zahnes mit einer Krone angezeigt. Das Angebot reicht von transparenten vorgefertigten Kronen – die mit Komposit gefüllt werden – über Kronen aus synthetischen Polymeren zu Kompositkronen und verblendeten oder unverblendeten Stahlkronen.
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