22.10.2009 | Kinderzahnheilkunde
Wegen Nuckelflaschen-Karies: Immer mehr Sanierungen unter Vollnarkose
Im Verlauf der 1990er bis 2000er Jahre kam es in der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde in Gießen zu einem stetigen Anstieg überwiesener Kinder mit Indikation zur Gebisssanierung in Intubationsnarkose. Dies machte schließlich den Aufbau eines Weiterverteilungsnetzes für ambulante ITN-Sanierungen ab 2003 im Bundesland Hessen erforderlich.
Warum war es zu diesem Anstieg gekommen? Die gestiegenen Fallzahlen erforderlicher ITN-Sanierungen lassen sich insbesondere auf den hohen Anteil 2- bis 6-jähriger Kinder mit extrem zerstörten Milchgebissen des ECC-Typs II (Early-Childhood-Caries Typ II/Nuckelflaschen-Syndrom) zurückführen, die aufgrund ihres Entwicklungsstandes bei dem hohen Behandlungsbedarf noch überfordert oder bereits in ihrer Kooperation erschöpft waren.
Am stärksten waren die Gruppen „Fehlende Kooperation/Behandlungsangst“ mit 81,4 Prozent und bei der Alterszuordnung die 2- bis 6-jährigen Kinder mit 70,4 Prozent vertreten. Als häufigste ITN-Maßnahmen waren je Patient durchschnittlich 5,8 Extraktionen und 4,8 Füllungen notwendig. Der mittlere kombinierte dmft/DMFT-Wert hatte zuvor 10,0 betragen!
- S M Nies et al.: Gebisssanierungen unter Vollnarkose bei Patienten einer Universitäts-Poliklinik für Kinderzahnheilkunde; Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde (2009); 31: 114-121
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