· Fachbeitrag · Mineralisationsstörungen
MIH: Viele betroffene Zähne sind überempfindlich
| Nicht selten bringt eine Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) weitere Begleiterscheinungen wie eine erhöhte Empfindlichkeit mit sich. Das belegen Forschungsergebnisse aus Brasilien |
Untersucht wurden 631 Kinder. Die klinischen Befunde hinsichtlich einer Mineralisationsstörung waren wie folgt:
- 102 Kinder (16,1 %) hatten von MIH betroffene Zähne.
- Etwa bei der Hälfte dieser Kinder wurde darüber hinaus Schmelzkaries diagnostiziert, bei 8,7 % war die Karies bereits ins Dentin vorgedrungen.
- Insgesamt zählte man 239 MIH-Molaren (59,8 %), wobei bei 188 lediglich Trübungen beobachtet wurden.
- 20 Molaren hingegen zeigten einen moderaten Status und 31 schwerwiegende Schmelzveränderungen.
- 34,7 % der MIH-Molaren wurden hypersensibel getestet. Dabei trat die Überempfindlichkeit vor allem bei mittel (55 %) und bereits stärker geschädigten Zähnen (51,6 %) mit einer eher niedrigen Intensität auf.
- Lediglich 29,8 % der Kinder mit weniger ausgeprägter MIH zeigten auch Hypersensibilitäten.
Es konnte insbesondere ein Zusammenhang zwischen einer Überempfindlichkeit und leichten bzw. moderaten MIH-Fällen hergestellt werden. Auch wenn bei Molaren mit ausgeprägter MIH ähnliche Beobachtungen gemacht wurden, konnte hier die Ursache nicht eindeutig geklärt werden, weil in 90 % dieser Fälle auch kariöse Läsionen vorlagen.
Quelle
- Raposo F et al. Prevalence of Hypersensitivity in Teeth Affected by Molar-Incisor Hypomineralization (MIH). Caries Res 2019; online am 24.01.2019.
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Quelle: Ausgabe 04 / 2019 | Seite 14 | ID 45774236