01.09.2005 | Oralchirurgie
Mundhöhlenkarzinom – der vergessene Krebs
Bornstein et al. fordern, dass Primär- und Sekundärprävention des Mundhöhlenkarzinoms verstärkt werden sollten, beispielsweise durch Rauchstoppkampagnen oder routinemäßiges Screening der Patienten, um die Prognose und Morbidität der Patienten zu verbessern.
In dieser retrospektiven Untersuchung wurden die Krankengeschichten von 94 Patienten ausgewertet, bei denen an der Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie der Universität Bern in den Jahren 1990 bis 2002 ein Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle diagnostiziert wurde. Von Interesse waren dabei besonders das Vorhandensein und die Art etwaiger Noxen, die Tumorgröße und der Lymphknotenbefall zum Zeitpunkt der Erstbefunds sowie das Ausmaß der Zeitverzögerungen bis zur definitiven Diagnose.
Bei 56 Patienten wurde ein Tabakkonsum, bei 48 ein regelmäßiger Alkoholabusus festgestellt, 41 Patienten gaben an, zu rauchen und zu trinken. Bei 25 Karzinomen konnte bereits eine Invasion in ein anderes Gewebe – speziell den Alveolarknochen – diagnostiziert werden (= cT4) und 35 Patienten wiesen einen Befall der Lymphknoten (cN1–cN3) auf. Insgesamt vergingen vom Zeitpunkt der ersten Symptome bis zur definitiven Diagnose „Mundhöhlenkarzinom“ zwischen zwei (Median) bis fünf Monate.
Praxistipp
Krebserkrankungen in der Mundhöhle gehören weltweit zu den zehn häufigsten Tumoren. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 7.650 Männer und 2.950 Frauen neu an dieser Krebsart. |
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