01.12.2006 | Orale Biologie
Mikromorphologie und Molekularbiologie der Dentinogenese und Amelogenese
Ein genaues Verständnis der Vorgänge bei der Biomineralisation hat weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung von therapeutischen Konzepten in der Zahnmedizin. In einem lesenswerten Übersichtsbeitrag stellt Arnold den derzeitigen Stand der Forschung auf dem Gebiet der Biomineralisation von Dentin und Schmelz vor.
Die Odontogenese unterliegt sehr komplexen genetischen, biochemischen und physiologischen Regulationsmechanismen, die zur Bildung der härtesten Gewebe – nämlich von Dentin und Zahnschmelz – führen. Die biologische Mineralbildung ist eine zelluläre Leistung und geht immer von einer organischen Grundsubstanz aus, die nachfolgend zur Kristallisation von anorganischen Mineralien führt. Aus diesem Grund sind mit Ausnahme des Zahnschmelzes Biomineralien immer Verbundwerkstoffe aus organischem Material und anorganischen Kristallen.
Beim Dentin sind die Reaktionsmöglichkeiten komplex und stellen stets eine Kombination von chemischen und biologischen Reaktionen des mineralisierten Dentins und der Odontoblasten dar. Bioaktive Moleküle (zum Beispiel Kunststoffmonomere) können die Sekretion von extrazellulärer Matrix aus den Odontoblastenfortsätzen bewirken. Dieses kann zur Bildung von peritubulärem oder intratubulärem Dentin sowie zur Reizdentinbildung in der Pulpa führen. Bei der Applikation von Füllungsmaterialien im Dentin sowie bei der Entwicklung neuer Füllungsmaterialien sollten die komplexen Reaktionsmöglichkeiten der Odontoblasten immer mit in Betracht gezogen werden, um Schädigungen der Pulpa zu vermeiden, warnt der Autor.
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