01.04.2007 | Parodontologie
Gibt es das Parodontitis-Gen?
Die Parodontitis, insbesondere die aggressive Verlaufsform, ist vermutlich polygen verursacht, ähnlich wie andere komplexe multifaktorielle Erkrankungen. Das Risiko für die Entwicklung einer profunden Parodontitis ist genetisch festgelegt. Immer wieder trifft der parodontologisch tätige Zahnarzt auf Patienten, die trotz optimaler Mundhygiene und einer geringen Belastung mit parodontalpathogenen Keimen einen überdurchschnittlich starken Abbau des Kieferknochens aufweisen. Konventionelle Therapieformen, wie beispielsweise die Reinigung der Zahnfleischtaschen etc., schlagen hier erfahrungsgemäß oft fehl.
Eine amerikanische Forschergruppe (Kornman et al. 1997) konnte in Studien erstmals zeigen, dass diese Patienten überproportional häufig (> 50 Prozent) einen genetischen Defekt in einer Komponente des Immunsystems haben. Dieser führt zur Überproduktion eines zentralen entzündungsvermittelnden Botenstoffs im Immunsystem, dem Interleukin-1 (IL-1).
Genetische Grundlagen
Es wird angenommen, dass verschiedene Gene involviert sind. Noch ist wenig darüber bekannt, welche Gene für die Parodontitis als Krankheitsgene konkret verantwortlich zu machen sind. Zwei Polymorphismen im Interleukin-Gencluster auf Chromosom 2 zeigen eine enge Assoziation mit Parodontitis:
1. Interleukin-1a-Gen, Position -889
2. Interleukin-1b-Gen, Position +3953
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