01.03.2005 | Parodontologie/Laserzahnheilkunde
Er:YAG und Vector®: Bei periimplantären Infektionen ist noch abzuraten
In einer Übersichtsarbeit bewerten Schwarz et al. den Einsatz eines Er:YAG-Lasers sowie des Vector®-Ultraschallsystems im Vergleich zur konventionellen Therapiemethode bei der Behandlung periimplantärer Infektionen kritisch. Auf Grundlage der bisherigen Untersuchungen müsse von einem routinemäßigen Einsatz derzeit abgeraten werden.
Obwohl die ersten experimentellen und klinischen Ergebnisse viel versprechend sind, müssten die genauen Effekte dieser Therapieansätze auf die periimplantäre Gewebeheilung histologisch untersucht und anhand eines größeren Patientenkollektivs bestätigt werden, fordern die Autoren. Weiterhin erschwere eine Vielzahl derzeit auf dem Markt befindlicher Implantattypen- und Oberflächenmodifikationen eine Verallgemeinerung der bisherigen Ergebnisse.
Folgende Schlussfolgerungen können nach Ansicht der Wissenschaftler gezogen werden: Unter In-vitro-Bedingungen führte eine Bestrahlung von sandgestrahlten und säuregeätzten (SLA), Titan-Plasma (TPS)-, Hydroxylapatit-beschichteten (HA) oder strukturpolierten (MP) Implantatoberflächen mit einem Er:YAG-Laser unter Verwendung einer kegelstumpfförmigen Faserspitze bei einer Energiedichte von 12,7 J/cm2 nicht zu thermischen Veränderungen der Implantatoberfläche. Die Biokompatibilität der bestrahlten Titan-Implantate (SLA, TPS, HA, MP) wurde unter diesen Bedingungen nicht negativ beeinflusst. Für die Instrumentierung von strukturierten Implantatoberflächen mit dem VUS sollte die PEEK-Arbeitsspitze gegenüber der Polykarbonatfaser bevorzugt werden. Konventionelle Plastikküretten führen nicht zu einer morphologischen Veränderung strukturierter Implantatoberflächen.
Der Er:YAG-Laser besitzt bei Einstellungen von 60 bis 120 mJ (10 Hz) ein hohes bakterizides Potenzial auf kontaminierten Implantatoberflächen (SLA, TPS, HA) in vitro. Bisher existieren keine Daten aus experimentellen In-vitro-Untersuchungen, die eine Aussage über das bakterizide Potenzial von Vector oder Plastikkürette auf kontaminierten Implantatoberflächen zulassen. Bisher gibt es auch keine Daten aus In-vivo-Untersuchungen, die eine Aussage über das bakterizide Potenzial von Er:YAG-Laser, Vector®-Ultraschallsystem oder Plastikküretten im Rahmen der Behandlung perimukosärer- oder periimplantärer Infektionen zulassen.
Eine Bestrahlungsdauer mit einem Er:YAG-Laser von 120 Sekunden bei Geräteeinstellungen von 60 bis 120 mJ (10 Hz) führte unter In-vitro-Bedingungen nicht zu einer kritischen Temperaturerhöhung im angrenzenden Knochenlager. Bisher existieren keine Daten aus experimentellen In-vitro-Untersuchungen, die eine Aussage über die Temperaturerhöhung der Implantatoberfläche nach Instrumentierung mit dem Vector-System zulassen. Eine Überwärmung der Titanoberfläche ist beim Einsatz konventioneller Plastikküretten nicht zu erwarten.
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