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  • 01.05.2006 | Repetitorium

    Warum brauchen wir den Mundarzt?

    von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Gängler, Dekan der Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Auslösung, Verlauf und Schwere der typischen zahnmedizinischen Erkrankungen – also besonders Zahnkaries und Parodontalerkrankungen – werden entscheidend von den Wirtsfaktoren, der allgemeinen Abwehrlage und der lokalen Abwehrlage mitbestimmt.  

     

    Dabei spielen die verschiedenen Altersperioden eine wichtige Rolle, die Grunderkrankungen haben Einfluss und die Polymorbidität im Alter hat eine große klinische Bedeutung. Zudem manifestieren sich zahlreiche Früh- und auch Spätsymptome allgemeiner Erkrankungen in der Mundhöhle. Der Zahnarzt behandelt also nicht nur Zähne, sondern er konzentriert sich in Diagnostik, Prävention, Therapie und Nachsorge auf den gesamten Organkomplex der Mundhöhle.  

     

    In der aktuellen Diskussion innerhalb der EU-Länder kommt das zum Ausdruck im Widerstreit zwischen dem so genannten odontologischen Zugang zur Berufsausbildung versus dem stomatologischen Zugang. Dabei war die odontologische Ausbildungsphilosophie hauptsächlich in den nordeuropäischen Ländern verbreitet, während die stomatologische Ausbildungsphilosophie in erster Linie in den südeuropäischen Ländern Tradition war.