· Fachbeitrag · Endodontie
„Single visit“: Ist die Wurzelkanalbehandlung in einer Sitzung wirklich gut?
| Wurzelkanalbehandlung in einer Sitzung ‒ ist das gut? Dieser Frage ging PD Dr. David Sonntag, Düsseldorf, auf dem Schleswig-Holsteinischen Zahnärztetag 2017 nach und wog „Pro und Kontra“ gegeneinander ab. |
Wissenschaftliche Studien zur einzeitigen endodontischen Therapie gibt es in zahlreichen Ausprägungen. Die meisten sehen keinen signifikanten Unterschied zwischen ein- und zweizeitiger Therapie bei infizierten Kanalsystemen. Jedoch wird häufig einer Frage nicht nachgegangen: Wie verhält es sich mit der Keimbesiedelung im Kanal? Die Studien beleuchten die Rolle des Kalziumhydroxids: Ca(OH)2 reduziert die Anzahl positiver Proben (überwiegend) signifikant. Ca(OH)2 benötigt bis zu 10 Tage, um infizierte Dentintubuli von fakultativ anaeroben Bakterien zu desinfizieren. Doch selbst wenn nicht alle Bakterien beseitigt sind, werden sie in den Tubuli durch Wurzelkanalbehandlung inaktiviert oder an der Weitervermehrung gehindert und sind somit meist unschädlich. Eine positive Bakterienkultur (<100/ml) hat keinen Einfluss auf den Erfolg der Therapie.
Die Empfehlung von David Sonntag lautet: Zwei Sitzungen können Vorteile aufweisen, die unter Umständen aber nicht direkt messbare Ergebnisse bringen. Das Zeitmanagement ist bei zwei Sitzungen deutlich einfacher, da Probleme bei der Instrumentierung der Kanalsysteme in einer ersten Sitzung erkannt werden. Somit kann die für die zweite Sitzung erforderliche Zeit genauer geplant werden.
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