· Fachbeitrag · Wurzelkanalbehandlungen
Auch Schweizer Zahnärzte überschätzen den Stabilisierungseffekt intrakanalärer Stifte
| Zahnmediziner der Universität Basel untersuchten die vorherrschende Meinung und das Wissen von Schweizer Zahnärzten zur Restauration wurzelkanalbehandelter Zähne. Bei der Frage nach einer möglichen Stabilisierungsfunktion eines Stiftaufbaus überrascht das Ergebnis, dass fast 50 Prozent der Studienteilnehmer der (meist irrigen) Ansicht sind, dass ein intrakanalärer Stift den devitalen Zahn verstärkt und somit dessen Frakturrisiko verringert ‒ unabhängig davon, ob der Stift konventionell oder adhäsiv eingesetzt wurde. [1] |
In der Literatur herrscht dagegen weitgehend Einigkeit darüber, dass intrakanaläre Stifte keinen stabilisierenden Effekt haben, sondern durch Substanzabtrag bei der Vorbereitung des Stiftkanals die Wurzel eher schwächen und die Frakturgefahr somit erhöhen. Weiterhin funktioniert das Kleben im Kanal wegen der andersartigen tubulären Struktur des Wurzeldentins nicht zuverlässig, falls der Stift adhäsiv zementiert wird.
Bei adhäsiv eingesetzten Stiften konnte zwar kurzfristig eine Stabilisierung der substanziell geschwächten Wurzeln nachgewiesen werden, jedoch wurde auch gezeigt, dass die Adhäsion im Wurzelkanal unter klinischer Belastung signifikant abnimmt. [2] Somit erscheint ein langfristiger stabilisierender Effekt fraglich.
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