12.06.2023 · Fachbeitrag · CME-Beitrag

Bedingungen für Reparaturerfolg von Kompositfüllungen

| Die Reparatur von Kompositfüllungen ist zeitsparend, kostengünstig und substanzschonend und wird deshalb bei bestimmten Füllungsmisserfolgen empfohlen. Erfolgreich ist eine solche Reparatur dann, wenn die Oberfläche entsprechend vorbereitet und ein adäquater Haftvermittler eingesetzt wird [1]. |

Mit oder ohne Silan?

Es lohnt sich, gealterte Komposit-Restaurationen (Sekundärkaries, Verfärbung, Absplitterung etc.) zu reparieren. Um eine ausreichende Reparaturfestigkeit zu erreichen, sind Vorbehandlungen in Form der Erhöhung einer mechanischen Verzahnung durch Aufrauung sowie des chemischen Verbundes durch Haftvermittler nötig. Während südamerikanische Forscher feststellten [2], dass die Reparatur von Bulk-Fill-Kompositfüllungen mit einem konventionellen Komposit oder Bulk-Fill-Komposit unter Verwendung eines Silanhaftvermittlers (Silane + Scotch Bond Multipurpose) zu höherer Scherhaftfestigkeit führte als ohne Behandlung oder mit einem silanfreien Universaladhäsiv (Tetric N-Bond Universal und Single Bond Universal), berichtete ein schweizerisches Team, dass ein separater Silanisierungsschritt vor der Oberflächenkonditionierung mit einem Universaladhäsiv keine verbesserte Reparaturhaftung bewirkte [3].

Aufrauung und Adhäsiv verbessern Reparaturhaftfestigkeit

Ob verschiedene Reparaturverfahren Einfluss auf die Reparaturfestigkeit von Bulk-Fill- und Nanohybrid-Kompositen nach unterschiedlichen Alterungszeiten haben, untersuchte nun eine Gemeinschaftsstudie der Universitäten Basel, Zürich und Isparta (Türkei) [1]. Die Forscher reparierten Bulk-Fill-(reliaFIL Bulk) und Nanohybrid-Komposit-(reliaFIL LC)-Blöcke nach Alterungszeiten von 6 Monaten, 1 und 2 Jahren mit dem Nanohybrid-Komposit. Bei der Reparatur kamen dabei zur Oberflächenkonditionierung die Aufrauung mit einem Aluminiumoxidpulver oder Diamantbohrer oder keine Behandlung und bei der Hälfte der Proben die Reinigung mit Phosphorsäure mit anschließender Silanapplikation (Porcelain Primer) zur Anwendung. Zusätzlich wurden als Adhäsiv bei der Hälfte der Proben Scotchbond Universal, bei den anderen All-Bond Universal eingesetzt.