· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Chirurgische Wundinfektion und Implantatversagen bei Penicillin-Allergie
| Bei Patienten mit Penicillin-Allergie ist die Auswahl perioperativer Antibiotika zur Vorbeugung von Wundinfektionen nach MKG-Eingriffen als auch zur Prävention eines frühen Implantatverlusts eingeschränkt. Forschende untersuchten, ob für diese Patientengruppe damit generell ein höheres Risiko für Wundinfektionen und frühen Implantatverlust einhergeht. |
Beugen Penicillin-Alternativen ebenso zuverlässig vor Wundinfektionen vor?
Von 2.058 Patienten einer Studie gaben 15,5 Prozent eine Penicillin-Allergie an. Diese bekamen im Rückblick häufiger die Alternative Clindamycin als Betalaktam-Antibiotika verabreicht, um das Risiko postoperativer Wundinfektionen zu minimieren. Grundsätzlich war bei gleichem perioperativem Antibiotikaeinsatz in den Studiengruppen eine Penicillin-Allergie nicht per se mit dem Auftreten einer chirurgischen Wundinfektion verbunden, eine erhöhte Inzidenz im Zusammenhang mit einer Penicillin-Allergie wurde lediglich bei der Verabreichung von Nicht-Laktam-Antibiotika wie Clindamycin beobachtet [1].
Penicillin-Allergie: Risiko für frühes Implantatversagen?
Nachweislich wirkt die Unterstützung mit Antibiotika bei der Insertion von Zahnimplantaten dem frühen Implantatverlust entgegen. Die Überlebensrate für Zahnimplantate liegt im Schnitt bei 95 Prozent ‒ mit Misserfolgsraten zwischen 0,7 und 3,8 Prozent, wobei frühes Implantatversagen v. a. auf mangelnde Osseointegration zurückzuführen ist und 5 Prozent aller Misserfolge ausmacht. Um den Implantaterfolg zu sichern, wird meist präventiv Amoxicillin verabreicht. Dieses wird von Penicillin-Allergikern jedoch nicht vertragen.
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