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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Deutlichere Verbesserung der OHRQoL nach einer MIH- als nach einer Karies-Therapie

    | Zunehmend gewinnt die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (OHRQoL) von Kindern mit MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) an Bedeutung. Neue Studien zeigen, wie sie ihre Lebensqualität bei oralen Erkrankungen selbst einschätzen und wie sich die Behandlung darauf auswirken kann. Diese Erkenntnisse spielen im Praxisalltag eine Rolle. |

    MIH beeinflusst OHRQoL deutlich

    Eine deutsch-österreichische Studie [1] verglich die OHRQoL von Kindern mit und ohne MIH sowie die Auswirkungen des MIH-Schweregrades auf ihre OHRQoL. Dazu beantworteten die Studienteilnehmer im Alter von 8 bis 10 Jahren die deutsche Version des Child Perceptions Questionnaire (CPQ-G8-10) [2]. Es zeigte sich, dass die MIH deutlich negative Auswirkungen auf die OHRQoL der Kinder hat (CPQ-G8-10-Mittelwerte bei MIH 13,87 [± 8,91] vs. 4,20 [± 3,74] bei Kindern ohne MIH) und das umso mehr, je schwerer die vorliegende MIH war. Diese Erkenntnis über die persönliche Wahrnehmung der Kinder und ihre individuellen Mundgesundheitsbedürfnisse haben insofern klinische Bedeutung, als dass sie helfen, MIH zu priorisieren und ihre Auswirkungen auf die Kinder festzustellen.

    MIH empfinden Kinder schlimmer als Karies

    Wie stark eine MIH das Wohlbefinden der Betroffenen einschränkt, unterstrich eine andere Arbeit deutsch-österreichischer Zusammenarbeit [3]. Hier wurde der Einfluss von MIH mit der von Karies auf die OHRQoL von Kindern verglichen. Auch hier wurde mit der deutschen Version des Child Perceptions Questionnaire für 8- bis 10-Jährige (CPQ-G8-10) gearbeitet. Dabei waren die Auswirkungen auf die OHRQoL bei den teilnehmenden Kindern im Alter von 7 bis 10 Jahren bei denjenigen mit MIH signifikant höher als bei denen mit Karies (10,7 [± 9,3] vs. 8,1 [± 9,8]). Auch hier traf zu: Je höher der Schweregrad des Krankheitsbildes, desto größer die negativen Auswirkungen auf die OHRQoL, bei MIH allerdings mit deutlich höheren Beeinträchtigungen im Vergleich zur Karies (MIH 5,2 bis 17,7 vs. 4,1 bis 13,8 bei Karies). Die Autoren ziehen den Schluss, dass nicht nur beide Erkrankungen die OHRQoL negativ beeinflussen, sondern insbesondere, dass Kinder sich von der MIH stärker als von Karies beeinträchtigt fühlen. Das habe auch Einfluss auf die künftige Arbeit in der Praxis, denn die MIH-Prävalenz entspreche heute bereits der von Karies.