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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Mini-Implantate transmukosal und sofortbelastet erfolgreich

    | Operation mit oder ohne Lappenbildung und verzögerte oder sofortige Belastung ‒ eine Studie [1] zu einteiligen Titan-Zirkonium-Mini-Implantaten vergleicht die Ergebnisse der verschiedenen Ansätze. |

     

    Indikation von Mini-Implantaten

    Mini-Implantate können eine Alternative zu Standard-Implantaten sein und stabilisieren eine Unterkiefer-Totalprothese erfolgreich. Sie scheinen eine hohe Überlebens- und Erfolgsrate zu haben und auch hinsichtlich der im Alter wichtigen Kaueffizienz zu punkten: Die Beißkraft stieg nach dem benötigten ersten Jahr zur Adaptation über die Zeit kontinuierlich an, bei Patienten über 65 Jahre allerdings weniger ausgeprägt als bei den jüngeren Patienten [2].

     

    Vorteile schonender OP und Sofortbelastung

    Ziel der Studie war es, die Insertion von Mini-Implantaten für die Versorgung mit einer Unterkiefer-Deckprothese hinsichtlich des Ansatzes Operation mit vs. ohne Lappenbildung und verzögert vs. sofortbelastet sowie die Auswirkung dieser Vorgehensweisen auf den Therapieerfolg zu beurteilen. Dazu wurden 74 Patienten insgesamt 296 einteilige Titan-Zirkonium-Mini-Implantate gesetzt. Untersucht wurden anschließend die von den Patienten wahrgenommene Belastung, die benötigte Behandlungszeit, das Implantatüberleben und die postoperativen Symptome bis zum letzten Recall nach 6 Wochen.

     

    Die von den Patienten wahrgenommene chirurgische Belastung war relativ gering und ohne Unterschiede zwischen Lappenbildung und ohne Lappenbildung. Vorteile des transmukosalen Vorgehens waren die geringere Operationszeit und das geringere Blutungsrisiko. Bei Patienten ohne Lappenoperation traten weniger postoperative Symptome auf als bei den Patienten mit dem chirurgischen Zugang der Lappenbildung. Innerhalb des 6-wöchigen Nachbeobachtungszeitraums trat kein Implantatverlust auf. Unabhängig vom Operationsprotokoll gab es bei Sofortbelastung weniger Beanstandungen als bei einem verzögerten Belastungsprotokoll.

     

    FAZIT | Ein schonender chirurgischer Zugang (ohne Lappen) und die Sofortbelastung von Mini-Implantaten ist dem traditionellen verzögerten Protokoll nicht unterlegen. Das Operationsprotokoll ohne Lappenbildung hat den Vorteil, schneller zu sein und eine einfachere intraorale prothetische Eingliederung von Attachments zu ermöglichen. Voraussetzung für den Erfolg ist eine zufriedenstellende Primärstabilität.

     

    Quellen

    • [1] Leles CR, de Paula MS, Curado TFF, Silva JR, Leles JLR, McKena G, Schimmel M. Flapped versus surgery and delayed versus immediate loading for a four mini implant mandibular overdenture: a RCT on post-surgical symptoms and short-term clinical outcomes. Clinical oral implants research 2022; 33(9): 953‒64. doi.org/10.1111/clr.13974.
    • [2] Enkling N, Haueter M, Worni A, Müller F, Leles CR, Schimmel M: A prospective cohort study on survival and success of one-piece mini-implants with associated changes in oral function: Five-year outcomes. Clin Oral Implants Res 2019; 30: 570‒577. doi.org/10.1111/clr.13444.
    Quelle: Ausgabe 04 / 2023 | Seite 7 | ID 49217962