· Fachbeitrag · Kieferorthopädie
Zahnspangen als Immuntherapie: Helfen sie gegen eine Nickelallergie?
| Zahnspangen lösen kaum Allergien aus, obwohl sie das Kontaktallergen Nickel enthalten. Im Gegenteil: Eine kieferorthopädische Behandlung ‒ etwa mit einer festen Zahnspange ‒ scheint die Entstehung einer Nickelallergie sogar zu verhindern. Eine Studie der Universität Bonn zeigt, warum die Mundschleimhaut den Kontakt mit dem Metall toleriert: Hier arbeiten andere Typen von Immunzellen. Diese reagieren auf das Metall weniger aggressiv als die Immunzellen in der Haut. |
Kaum entzündliche Reaktionen durch Nickel im Mund
Nickel löst bei Kontakt mit der Haut häufig entzündliche Reaktionen aus. Nicht so im Mund: Dort zeigt sich die Schleimhaut gegenüber dem Metall erstaunlich tolerant. Bonner Kieferorthopäden konnten zeigen, dass sich die lokalen Gewebezellen der Schleimhaut selbst ‒ die Fibroblasten ‒ ganz anders verhalten als die der äußeren Haut.
Hautzellen produzieren bei Kontakt mit Nickel den Botenstoff Interleukin-1β ‒ ein starkes Entzündungssignal ‒ 20-fach mehr als es die Mundschleimhautzellen unter identischen Bedingungen tun. Gleichzeitig wird durch Botenstoffe der Haut die körpereigene Immunabwehr aktiviert. In der Mundschleimhaut dagegen werden andere Botenstoffe freigesetzt. Sie hemmen entzündliche Prozesse und die massive Einwanderung von Immunzellen. Eine Schlüsselkomponente der frühen Immunabwehr sind die dendritischen Zellen. Die Zellen der Mundschleimhaut sind toleranter als die der Haut.
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