· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Update: Behandlung von Trigeminusneuralgie
| Eine Trigeminusneuralgie kann bei Betroffenen für intensiv stechende, stromschlagartige Schmerzattacken oder dumpfen Dauerschmerz im Bereich der Trigeminusäste sorgen, was auch in andere (Zahn-)Regionen ausstrahlen kann [1]. Ausgelöst werden die Attacken in alltäglichen Situationen: beim Sprechen, Essen, bei Berührungen im Gesicht, aber auch durch Windzug oder Zähneputzen. Deshalb ist für viele Betroffene der Zahnarzt die erste Anlaufstelle. Aktuelle Studien präsentierten neue Behandlungsansätze. |
Ursachenfrage und klassische Behandlungsoptionen
Meist liegt die Ursache der Trigeminusneuralgie in einer neurovaskulären Kompression. Sie kann aber auch sekundär infolge von Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Hirntumoren auftreten. Eine Anzahl Betroffener leidet zudem unter der idiopathischen Form. Erste Untersuchungen deuten auch auf eine Vererbbarkeit [2]. Antiepileptika, Muskelrelaxantien und Neuroleptika sind Mittel der ersten Wahl zur Behandlung Betroffener. Auch Operationen wie die mikrovaskuläre Dekompression, die perkutane Behandlung des Ganglions Gasseri und Gamma-Knife-Operation sind in bestimmten Fällen möglich [3].
Neue Behandlungsansätze
Aktuelle Forschungen berichten von Behandlungsalternativen, wenn die Erstlinientherapie nicht anschlägt oder Nebenwirkungen nicht tolerierbar sind. In solchen Fällen erwies sich das Antiepileptikum Lacosamid, das die Natriumkanäle stabilisiert, als gute Wahl: In einer Studie konnte bei leichten Nebenwirkungen in 66 Prozent der Fälle eine Schmerzlinderung erreicht werden [4]. Auch von Effektivität und guter Verträglichkeit von α2δ-Liganden (Gabapentin, Pregabalin) wird berichtet, die sich an Kalziumkanäle binden und infolge die Neuronenaktivität hemmen und gleichzeitig antikonvulsiv und anxiolytisch wirken [5].
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