26.01.2023 · Fachbeitrag · CME-Beitrag

Ästhetik: Positiver Einfluss einer Titannitrid-Beschichtung auf Abutments

| Eine Titannitrid-Beschichtung (TiN-Beschichtung) auf Titanabutments hat einer Literaturanalyse zufolge vielversprechende mechanische, biologische und ästhetische Auswirkungen. |

Narratives Review aufgrund von Datenbegrenztheit

Die vorliegende Literaturanalyse [1] sollte prüfen, inwieweit eine TiN-Beschichtung auf Implantat-Abutments aus Titan klinisch zuverlässig ist. Das Ziel einer TiN-Beschichtung auf dentalen Materialien und Instrumenten ist die Verbesserung deren Langlebigkeit durch verbesserte Verschleißfestigkeit. Auch die Forscher Korkmaz und Sağlam [2] konnten in diesem Zusammenhang zeigen, dass eine TiN-Beschichtung die Freisetzung von Nickelionen verhindert und Korrosionsprozesse aufhält. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die TiN-Beschichtung die Formgedächtnisumwandlungszeit der Nikel-Titan-(NiTi)Legierung erhöht. Das bedeutet in der Praxis eine kaum auffallende Materialermüdung trotz sehr hoher Belastungszyklen und keine Verursachung von Spannungskonzentration. Da nur eine begrenzte Zahl an veröffentlichten klinischen Studien zur Verfügung stand, erfolgte in der vorliegenden Arbeit [1] keine systematische Übersicht und Metaanalyse ‒ stattdessen wurde eine narrative Übersicht durchgeführt.

Verbesserung der mechanischen sowie der Oberflächeneigenschaften

Die Autoren stellten fest, dass die Oberfläche der Abutments durch die Beschichtung einen niedrigen Reibungskoeffizienten und eine sehr hohe chemische Trägheit erhielten. Es sei davon auszugehen, dass die Beschichtung der Titanoberfläche eine frühe bakterielle Besiedelung und Biofilmbildung vermindert und die Proliferation, Anheftung und Adhäsion von Fibroblasten im Vergleich zur nicht beschichteten Titanoberfläche verbessert. Es scheint so, dass die TiN-Beschichtung die mechanischen Eigenschaften der Titanabuments verbessert, indem sie Härte und Verschleißfestigkeit der Titanlegierung erhöht.