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  • · Implantatprothetik

    UK-Totalprothese auf einem Implantat möglich

    Bild: ©Garo - stock.adobe.com

    | Ein Prothesenhalt im zahnlosen atrophierten Unterkiefer ist häufig ein Problem. Ausreichend Knochen für Implantate ist meistens nur im UK-Frontzahnbereich vorhanden. Zwei oder gar vier Implantate für einen stabilen Prothesensitz sind vielen Patienten zu kostspielig. Das Einzelimplantat in der Mittellinie des zahnlosen Unterkiefers zur Verankerung einer Totalprothese ist ein gangbarer Weg, wie mehrere Studien gezeigt haben. |

    Komplikationsarm: Einzelimplantat mit UK-Cover-Denture

    Forscher aus Indien (Padmanabhan et al. 2020) werteten 17 Studien aus, in denen zahnlose Patienten mit einem einzelnen Implantat zur Verankerung einer Totalprothese im Unterkiefer versorgt worden waren. [1] 11 Studien mit mindestens einjähriger Nachbeobachtungszeit bezogen sie in eine Metaanalyse ein. Die meisten Frakturen ereigneten sich in Zusammenhang mit Kugel-Abutments (Frakturrate 10,8 pro 100 Prothesenjahre), während Lokator-Abutments lediglich gewartet werden mussten, mit einer Ereignisrate von 17 pro 100 Prothesenjahre. Insgesamt beurteilten die Autoren des Reviews die Therapie des zahnlosen Unterkiefers mit einem Einzelimplantat und Cover-Denture-Totalprothese als kostengünstige, minimalinvasive und einfache Behandlungsmethode bei relativ hohen Erfolgsraten und minimalen Komplikationen.

    Besser keine Sofortbelastung eines UK-Mittellinienimplantats

    Eine multizentrische randomisiert kontrollierte Studie aus Deutschland bewertete das Überleben eines Einzelimplantats je nach Belastungsprotokoll (Kern et al. 2021). [2] Bei insgesamt 158 Patienten inserierten die Operateure ein Einzelimplantat in der Mittellinie des Unterkiefers und versorgten es mit einer Cover-Denture-Totalprothese, die über einen Kugelkopfanker fixiert wurde. Dabei bildeten 81 Patienten die Sofortbelastungsgruppe, während bei 77 Patienten das Implantat erst verzögert belastet wurde. Die sofort belasteten Einzelimplantate zeigten eine statistisch signifikant niedrigere Überlebensrate als Implantate, die konventionell belastet wurden über einen Beobachtungszeitraum von 5 Jahren. Wenn es in der Sofortbelastungsgruppe zu Implantat-Versagen kam, dann gleich zu Beginn (9 Implantate innerhalb der ersten drei Monate nach der Implantat-Belastung). In der Gruppe der verzögerten Belastung versagten zwei Implantate, das erste im zweiten Stadium der Operation, das zweite fünf Jahre nach der Belastung. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die sofortige Belastung eines einzelnen Mittellinienimplantats im zahnlosen Unterkiefer nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen werden sollte.