· Fachbeitrag · Fallbericht
Frontzahntrauma bei Jugendlichen:Adhäsivbrücke als ästhetischer Lückenfüller
| In der jugendlichen Dentition führen Frontzahntraumata nicht selten zum Verlust einzelner Frontzähne. Die bisher vorwiegend bei Erwachsenen bewährte Therapieoption der Adhäsivbrücke bietet - insbesondere bei kariesfreien Frontzähnen - auch bei Jugendlichen eine zahnhartsubstanzschonende Versorgungsmöglichkeit, um die Zeit bis zur Implantation zufriedenstellend zu überbrücken. |
Zahnärzte der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Köln berichten über eine ästhetische Versorgung bei einer jungen Patientin: Sechs Jahre nach Avulsion des Zahns 11 mit anschließender Replantation traten sowohl interne als auch externe Wurzelresorptionen mit klinisch sichtbarem externen Granulom auf.
Um eine ästhetisch befriedigende Lösung für die 14-jährige Patientin zu finden, wurden verschiedene Behandlungsoptionen zum Ersatz des nicht erhaltungswürdigen Zahns 11 diskutiert. Neben einem herausnehmbaren Zahnersatz wurde als Alternative auch erörtert, gar keine therapeutische Intervention vorzunehmen. Darauf wurde jedoch verzichtet. Da bei der Patientin ein kariesfreies Gebiss vorlag, wurde aufgrund des großen Zahnhartsubstanzverlustes die Option einer traditionellen Brücke abgelehnt. Als ästhetische Lösung wurde gemeinsam die Entscheidung für eine vollkeramische Adhäsivbrücke getroffen mit der langfristigen Option, nach Abschluss des Wachstums eine Implantatversorgung in der Oberkieferfront zu erhalten.
Durch eine minimalinvasive Präparation am Zahn 21 wurde eine ästhetische, eingliedrige Adhäsivbrücke aus Empress®-Keramik hergestellt. Ein Jahr nach der Eingliederung kam es am Verbinder zu einer Ermüdungsfraktur. Um ein erneutes kohäsives Versagen zu vermeiden, erfolgte eine Neuanfertigung mit einer e.max®-Keramik.
Quelle
- Hofer K et al. Adhäsivbrücke als schonende ästhetische Versorgung nach Verlust eines bleibenden Frontzahns. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie, München, 10.-13. September 2014
