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  • · Fachbeitrag · Zahndefekte

    Therapie der MIH: Hilfe für strukturgeschädigte Kinderzähne im Stufenplan

    | Bewährtes aus der Therapie gesunder, nicht strukturgeschädigter Zähne kann bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) übernommen werden. Eine besondere Herausforderung stellt die hohe Schmerzempfindlichkeit der betroffenen Zähne dar. Zu Hause heißt dies, die Zähne mit fluoridierter Zahnpasta zu putzen und wöchentlich ein Fluoridgelee einzubürsten. In der Praxis erfolgt eine Intensivprophylaxe der betroffenen Zähne mittels Zahnreinigung mit anschließender Applikation eines hoch konzentrierten Fluoridlackes (z. B. Duraphat ® ) und/oder eine Fissurenversiegelung. |

     

    Daten zur Haftung an MIH-Schmelz sind kaum vorhanden

    Die Restauration strukturgeschädigter Zähne wird durch ihre reduzierte mechanische Festigkeit erschwert. Es kann rasch zu Randfrakturen von Kompositfüllungen und Chipping-Frakturen an kaulasttragenden Höckern kommen. Daten zur Haftung an MIH-Schmelz sind kaum vorhanden. Die Haftwerte sind aber signifikant geringer als auf gesundem Schmelz. Ein Self-Etch-Adhäsiv ist einem Total-Etch-Adhäsiv vorzuziehen.

     

    Extraktion kann bei ausgeprägtem Befall in Betracht gezogen werden

    Bei einem ausgeprägten Befall der Molaren kann eine Extraktion in Betracht gezogen werden. Eine solche soll aber immer erst nach sorgfältiger kieferorthopädischer Begutachtung erfolgen. Ein spontaner Lückenschluss im Oberkiefer ist am ehesten zu erwarten, wenn der Molar vor dem elften Lebensjahr extrahiert wird. Im Unterkiefer hingegen liegt der ideale Extraktionszeitpunkt zwischen dem achten und dem zwölften Lebensjahr.