· Fachbeitrag · Adhäsive Befestigung
Mehr-Schritt-Adhäsive bleiben empfehlenswert
| Zur Zeit erweist sich aus werkstoffkundlicher Sicht die aufwendigere adhäsive Befestigung mit Primer bzw. Adhäsiv und Befestigungskomposit immer noch als bessere Variante gegenüber dem einfacheren Handling der selbstadhäsiven Befestigung, folgern Wissenschaftler der Universität Jena aus Materialtests. |
Ziel der Untersuchung war es, die Verbundfestigkeit unterschiedlicher selbstadhäsiver Befestigungskomposite zur Restauration und zur Zahnhartsubstanz in einer In-vitro-Studie zu untersuchen. Getestet wurden neun selbstadhäsive Befestigungswerkstoffe (Dyract Cem®, i-Cem®, Smart Cem®, G-Cem®, MaxCem®, RelyX Unicem®, Clearfil SA Cement®, Bifix SE®, Speed Cem®), drei dualhärtende Befestigungswerkstoffe mit Primer (Mono bond plus+Multilink®, M.L.Primer+Resi Cem®, MKZ Primer‒combo.lign®). Als Restaurationswerkstoffe getestet wurden EMF-Legierung (Wirobond C®) und ZrO2Keramik (Vita In-Ceram YZ®) und als Dentinadhäsiv wurden verwendet: Optibond FL® (an Kompositen) Tetric Evo Ceram® (zur Zahnhartsubstanz), Ceramage® (zur EMF-Legierung und ZrO2-Keramik).
Die anfänglichen Mittelwerte der Verbundfestigkeiten der selbstadhäsiven Befestigungswerkstoffe zur EMF-Legierung und Zirkoniumoxid-Keramik waren geringer als die der drei untersuchten dualhärtenden Komposite mit Primer-Konditionierung. Nach künstlicher Alterung kam es im Gegensatz zu den drei Befestigungswerkstoffen mit zusätzlicher Primerkonditionierung an beiden Oberflächen (EMF, ZrO2) bei allen selbstadhäsiven Befestigungskompositen zu einem signifikanten Abfall der Verbundfestigkeit. Die Druck-Scherfestigkeitswerte der selbstadhäsiven Befestigungskomposite zu Dentin und Schmelz waren insgesamt geringer.
Quelle
- R Göbel et al.: In-vitro-Studie zur selbstadhäsiven Befestigung. 41. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie / 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien. Böblingen, 7.- 9. Juni 2012
