· Fachbeitrag · MaterialVergleich
Zirkonoxidimplantate: Zur täglichen Anwendung derzeit (noch) nicht empfohlen
| Aufgrund der zur Verfügung stehenden Studien sowie wegen des Mangels an gut gemachten klinischen Studien können Zirkonoxidimplantate zur täglichen Anwendung derzeit nicht empfohlen werden. Weiter könne man nicht behaupten, dass Zirkonoxidimplantate dieselbe Sicherheit und dieselbe Zuverlässigkeit wie Titanimplantate bieten, schreibt Dr. Patrick Assal (Lausanne) in der Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin. |
Vergleich von Zirkonoxidimplantaten mit Titanimplantaten
In der Implantologie kann Titan als Goldstandard für Osseointegration angesehen werden. Es ist also wichtig, dass die getesteten Implantate damit verglichen werden.
Im Gegensatz zu Titan, das sich auch mit einer polierten Oberfläche im Knochen integriert, müssen bei der Herstellung von Zirkonoxidimplantaten Schritte unternommen werden, damit es die zurzeit gewünschte raue Oberfläche erhält (Sandstrahlung, Säureätzung, Oxidierung). Glattes Zirkonoxid wird vom Knochen gut toleriert, integriert sich aber nicht. Es ist seine Oberflächenbehandlung, die ihm nach der Implantation die gewünschte Stabilität im Knochen verleiht.
Bisherige Untersuchungen mit Mängeln
Mehrere Untersuchungen vergleichen Titan- und Zirkonoxidimplantate mit derselben Oberflächenbehandlung. Diese Studien sind nicht verlässlich, da die Wirkung der Behandlungen auf den getesteten Materialien nicht die gleiche ist. Die entstandenen Oberflächen haben nicht die gleiche Rauheit. Eine Oberflächenbehandlung (ZiUnite®) scheint dabei besser zu sein als die anderen.
Man weiß, dass Zirkonoxid, abhängig von seiner Herstellungsweise, unbeständig, wasserlöslich oder brüchig sein kann. Die zur Verfügung stehenden Studien über dieses Material haben keine Einheitlichkeit in der Beschreibung der Art und Weise des idealen Herstellungsprozesses des zur Implantatherstellung benötigten Zirkonoxids gezeigt.
Forderung nach einheitlicher Herstellungsweise des Zirkonoxids
Es sei notwendig, dass man sich auf eine einheitliche Herstellungsweise des Materials einigt ‒ dies sollte die erste Etappe sein, um Sicherheit in der Herstellung zukünftiger Zirkonoxidimplantate zu gewährleisten, schreibt Assal.
Quelle
- Assal P A. The Osseointegration of Zirconia Dental Implants. Schweiz Monatsschr Zahnmed 2013. 123 (7/8): 644-655
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